
Trump fordert radikale atomare Abrüstung - Experten zweifeln an Umsetzbarkeit
In einer bemerkenswerten Wendung seiner bisherigen Politik hat sich der ehemalige US-Präsident Donald Trump für eine vollständige nukleare Abrüstung ausgesprochen. Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus formulierte er eine Vision, die auf den ersten Blick überraschend friedfertig erscheint - doch bei genauerer Betrachtung wirft sie mehr Fragen auf, als sie Antworten liefert.
Die nukleare Bedrohung wächst weiter
Die aktuelle geopolitische Lage könnte kaum besorgniserregender sein. Neun Nationen verfügen derzeit über Atomwaffen, darunter die USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Nordkorea und Israel. Statt abzurüsten, stocken viele dieser Länder ihre nuklearen Arsenale sogar weiter auf. Besonders beunruhigend ist dabei die Entwicklung in China.
Chinas aggressive Aufrüstungspolitik alarmiert den Westen
Nach Einschätzungen des US-Verteidigungsgeheimdienstes könnte China schon bald über mehr als 1.000 Atomsprengköpfe verfügen. Zwar läge das Reich der Mitte damit noch deutlich hinter den USA und Russland, die jeweils etwa 1.500 einsatzbereite Nuklearwaffen besitzen. Doch das rasante Tempo der chinesischen Aufrüstung lässt aufhorchen.
Trumps zwiespältiges Verhältnis zur nuklearen Abrüstung
Während seiner ersten Amtszeit führte Trump nach eigenen Angaben vielversprechende Gespräche mit dem russischen Präsidenten Putin über nukleare Abrüstung. Putin sei der Idee gegenüber aufgeschlossen gewesen, und auch China hätte man ins Boot holen können, behauptet Trump. Doch seine Taten sprechen eine andere Sprache: Unter seiner Präsidentschaft kündigte Amerika gleich zwei wichtige Rüstungskontrollverträge auf - den Open-Skies-Vertrag und den INF-Vertrag über nukleare Mittelstreckensysteme.
Die Zeit drängt - New-Start-Vertrag läuft aus
Besonders kritisch ist die Situation beim New-Start-Vertrag, dem letzten verbliebenen Rüstungskontrollabkommen zwischen den USA und Russland. Zwar konnte Präsident Biden 2021 eine Verlängerung um fünf Jahre aushandeln, doch schon im nächsten Jahr läuft diese aus. Trump hatte während seiner Amtszeit bilaterale Gespräche zur Verlängerung verweigert und stattdessen auf einem dreiseitigen Abkommen unter Einbeziehung Chinas bestanden - eine Forderung, die das gesamte Vertragswerk fast zum Scheitern gebracht hätte.
Fazit: Schöne Worte, wenig Substanz
Trumps jüngste Äußerungen zur nuklearen Abrüstung klingen zwar zunächst vernünftig, stehen aber in krassem Widerspruch zu seinen bisherigen politischen Entscheidungen. In einer Welt wachsender geopolitischer Spannungen erscheint eine vollständige nukleare Abrüstung derzeit utopischer denn je. Stattdessen wäre es wichtiger, die bestehenden Rüstungskontrollverträge zu erhalten und neue, verbindliche Vereinbarungen zu treffen.
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