Trump verspricht harte Linie gegenüber China - Verbündete sollen mehr für Verteidigung ausgeben
Die mögliche Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus könnte die geopolitische Landschaft im Indo-Pazifik grundlegend verändern. Experten erwarten eine deutlich härtere Gangart gegenüber China, während gleichzeitig die Verbündeten in der Region stärker in die Pflicht genommen werden sollen.
Klare Erwartungen an Verbündete
Der republikanische Abgeordnete John Moolenaar, Vorsitzender des Sonderausschusses für den strategischen Wettbewerb zwischen den USA und der Kommunistischen Partei Chinas, würde von einer zweiten Trump-Administration einen entschlossenen außenpolitischen Kurs erwarten. Das Prinzip "Frieden durch Stärke" solle wieder in den Mittelpunkt der amerikanischen Außenpolitik rücken.
Taiwan im Fokus der Spannungen
Besondere Bedeutung kommt dabei Taiwan zu. Die demokratisch regierte Insel, die für die weltweite Halbleiterproduktion von enormer Bedeutung ist, steht unter zunehmendem Druck durch Peking. Xi Jinping hat die "Wiedervereinigung" mit Taiwan zu einem zentralen Ziel seiner Politik erklärt und seine Streitkräfte angewiesen, sich bis 2027 auf einen möglichen Konflikt vorzubereiten.
Die gesamte freie Welt müsse dringend in ihre kollektive militärische Stärke investieren, um Konflikte abzuschrecken, den globalen Wohlstand zu unterstützen und unsere Werte gegen die Aggression der KPCh zu verteidigen.
Neue Anforderungen an die Verteidigungsausgaben
Trump dürfte von den Verbündeten deutlich höhere Verteidigungsausgaben fordern. Während Taiwan bereits etwa 2,4 Prozent seines BIP für Verteidigung ausgibt, liegt dieser Wert bei anderen wichtigen Partnern wie Japan (1,4 Prozent) oder den Philippinen (1,5 Prozent) noch deutlich niedriger. Experten gehen davon aus, dass künftig Ausgaben von 4 bis 5 Prozent des BIP als neue Norm gelten könnten.
Wirtschaftliche Hebel statt militärischer Konfrontation
Interessanterweise könnte Trump verstärkt auf wirtschaftliche Druckmittel setzen, um China in Schach zu halten. Statt einer direkten militärischen Konfrontation würden möglicherweise innovative Handelsabkommen und wirtschaftliche Sanktionen als Instrument der Außenpolitik genutzt.
John Mills, ehemaliger Cybersicherheitschef im US-Verteidigungsministerium, sieht in diesem Ansatz sogar eine Chance zur Deeskalation: "Die Wahrscheinlichkeit eines Konflikts im westlichen Pazifik sinkt unter Trump deutlich. Warum? Weil er zu jeder Zeit Klarheit und Entschlossenheit zeigt. Klarheit und Entschlossenheit helfen, Kriege zu verhindern."
Fazit
Eine zweite Trump-Präsidentschaft könnte somit zu einer Neuordnung der Sicherheitsarchitektur im Indo-Pazifik führen. Während die Verbündeten stärker in die Pflicht genommen würden, könnte der unkonventionelle Ansatz Trumps möglicherweise auch neue Wege zur Eindämmung der chinesischen Expansion eröffnen.
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