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22.10.2024
14:23 Uhr

TSMC meldet potenziellen Verstoß gegen US-Exportkontrollen an

TSMC meldet potenziellen Verstoß gegen US-Exportkontrollen an

Die Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC) hat die US-Regierung über einen möglichen Versuch informiert, Künstliche-Intelligenz-Chips für den chinesischen Technologiekonzern Huawei herzustellen und damit die US-Exportkontrollen zu umgehen. Dies geht aus einer aktuellen Meldung hervor, die für Aufsehen in der Halbleiterbranche sorgt.

Hintergrund der Exportkontrollen

Die USA haben in den letzten Jahren eine Vielzahl von Exportkontrollen eingeführt, um zu verhindern, dass chinesische Unternehmen die fortschrittlichsten Halbleiter erhalten oder selbst entwickeln und herstellen können. Huawei steht dabei im Fokus dieser Maßnahmen, die Teil des intensiven technologischen Wettstreits zwischen den beiden Supermächten sind.

Eine der zentralen Vorschriften verbietet es Halbleiterherstellern weltweit, US-Technologie oder -Ausrüstung zu nutzen, um Chips für Huawei oder dessen Produkte zu fertigen. Da jede Halbleiterfabrik spezielle US-Werkzeuge verwendet, sollte diese Regel Huawei daran hindern, Chips von TSMC zu beziehen. TSMC, der weltweit größte Auftragsfertiger für Chips, hält mehr als 90 Prozent des Marktes für die fortschrittlichsten Halbleiter.

TSMCs proaktive Kommunikation

TSMC gab an, die US-Handelsbehörde proaktiv über den Vorfall informiert zu haben. „Wir haben proaktiv mit dem US-Handelsministerium bezüglich der Angelegenheit im Bericht kommuniziert. Uns ist derzeit nicht bekannt, dass TSMC Gegenstand einer Untersuchung ist“, so das Unternehmen in einer E-Mail-Erklärung.

Zwei mit der Situation vertraute Personen erklärten, TSMC habe das Handelsministerium kürzlich benachrichtigt, nachdem ein Kunde Bestellungen für einen Chip aufgegeben hatte, der dem Huawei Ascend 910B ähnele, einem Prozessor, der für das Training von großen Sprachmodellen entwickelt wurde. TSMC hatte den Vorgänger des 910B-Chips hergestellt, bevor die US-Sanktionen in Kraft traten.

Reaktionen und Maßnahmen

Ein Sprecher von TSMC betonte, dass das Unternehmen gesetzestreu sei und alle geltenden Vorschriften und Exportkontrollen einhalte. „TSMC hat seit Mitte September 2020 keine Lieferungen mehr an Huawei vorgenommen“, fügte der Sprecher hinzu. Nach Erhalt einer Bestellung, die Zweifel aufwarf, habe das Unternehmen sowohl mit dem beteiligten Kunden als auch mit dem Handelsministerium gesprochen.

Eine weitere Person, die mit der Situation vertraut ist, erklärte, es habe Gespräche zwischen dem Ministerium und dem Unternehmen über einen möglichen Umgehungsversuch der Exportkontrollen gegeben, jedoch gebe es keine Hinweise auf böswillige Verstöße seitens TSMC.

Wettbewerb um technologische Führung

Der Vorfall verdeutlicht die zunehmenden Spannungen im globalen Technologiewettbewerb. Während die USA weiterhin versuchen, Chinas Zugang zu fortschrittlicher Technologie zu blockieren, bleibt abzuwarten, wie sich die Beziehungen zwischen den beiden Ländern entwickeln werden. Eines ist jedoch klar: Der Kampf um die technologische Vorherrschaft wird weiter an Intensität gewinnen.

TSMC betonte abschließend, dass es ein „robustes und umfassendes Exportsystem“ unterhalte, um die Einhaltung der Vorschriften sicherzustellen. „Sollten wir Grund zu der Annahme haben, dass es potenzielle Probleme gibt, werden wir umgehend Maßnahmen ergreifen, um die Einhaltung sicherzustellen, einschließlich der Durchführung von Untersuchungen und der proaktiven Kommunikation mit relevanten Parteien, einschließlich Kunden und Aufsichtsbehörden“, so das Unternehmen.

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