Turbulenzen bei BMW: Gewinnprognose massiv gesenkt, Aktie im freien Fall
Der Münchner Automobilhersteller BMW sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert. Aufgrund massiver Absatzprobleme in China hat das Unternehmen seine Gewinnprognose drastisch nach unten korrigiert. Zusätzlich belasten Probleme mit einem Zulieferer, die zu umfangreichen Rückrufaktionen führen, den Automobilhersteller mit Kosten in Höhe eines dreistelligen Millionenbetrags.
Rückrufaktion trifft BMW hart
BMW hat weltweit 1,5 Millionen Fahrzeuge wegen Problemen mit einem Bremssystem des Zulieferers Continental zurückgerufen. Davon wurden bereits 1,2 Millionen Fahrzeuge an Kunden ausgeliefert. Betroffen sind sowohl Elektrofahrzeuge als auch Verbrenner-Fahrzeuge. Diese Rückrufaktionen belasten nicht nur die Finanzen von BMW, sondern auch das Image des Unternehmens erheblich.
Continental in der Krise
Auch der Zulieferer Continental steckt in Schwierigkeiten. Während die Reifensparte des Unternehmens relativ erfolgreich ist, verschärfen die aktuellen Probleme mit BMW die Krise weiter. Vorstandsvorsitzender Nikolai Setzer kündigte kürzlich an, den Automobilbereich abzuspalten und als eigenständiges börsennotiertes Unternehmen auszugliedern. Aktionäre müssen jedoch keine Verluste befürchten, da sie künftig Anteile an zwei getrennten Unternehmen halten werden.
Schwierigkeiten in wichtigen Märkten
BMW sieht sich zunehmend mit Problemen auf den bedeutenden Märkten in China und den USA konfrontiert. Trotz eines besseren Abschneidens in den ersten beiden Quartalen dieses Jahres im Vergleich zu anderen deutschen Automobilherstellern, reicht dies offenbar nicht aus, um ein positives Gesamtergebnis zu erzielen. Die hohen Produktionskosten in Deutschland, einschließlich Löhne, Energiekosten und steuerliche Abgaben, belasten die Gewinnmarge erheblich.
Politische Faktoren verschärfen die Lage
Zusätzlich tragen politische Faktoren in Deutschland zur Verschärfung der Situation bei. Unklare und häufig wechselnde Vorgaben sowie Subventionen für Elektroautos verunsichern sowohl die Branche als auch die Verbraucher. Der schleppende Ausbau der Ladeinfrastruktur hemmt den Absatz von Elektrofahrzeugen, während Handelskonflikte und Strafzölle der USA den Export deutscher Premium-Autos in die USA und nach China belasten.
Kritik an der E-Mobilitätsstrategie
Der renommierte Ökonom und Ex-IFO-Chef Hans-Werner Sinn übt scharfe Kritik an der Politik der Ampelkoalition und nimmt dabei vor allem das Verbrenner-Aus ins Visier. Das geplante Verbrenner-Verbot und die erzwungene Umstellung der deutschen Automobilhersteller auf die E-Mobilität seien seiner Meinung nach ein absoluter Fehltritt. Seiner Ansicht nach wird dieses Vorhaben keinen positiven Effekt auf den Klimaschutz haben. Der Rückgang der Ölnachfrage durch Europa würde lediglich die Preise senken, wodurch andere Länder mehr Öl konsumieren könnten. „Der Effekt der Verbote ist nicht nur klein, weil Europa klein ist, sondern er ist gleich null“, so Sinn.
Wirtschaftliche Folgen für Deutschland
Die wirtschaftlichen Folgen für Deutschland und die EU könnten verheerend sein: „Deutschland zerstört seine eigene Industrie, während andere Länder vom billigen Öl profitieren.“ Dies sei ein weiteres Beispiel für die verfehlte Wirtschaftspolitik der aktuellen Bundesregierung, die mehr auf ideologische Ziele als auf wirtschaftliche Vernunft setze.
Während BMW und andere deutsche Automobilhersteller mit den Konsequenzen dieser politischen Entscheidungen kämpfen, bleibt die Zukunft der deutschen Autoindustrie ungewiss. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation in den kommenden Monaten entwickeln wird und ob BMW aus dieser Krise gestärkt hervorgehen kann.
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