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19.12.2024
20:09 Uhr

TV-Wahlkampf 2025: Öffentlich-Rechtliche lenken nach massiver Kritik ein

TV-Wahlkampf 2025: Öffentlich-Rechtliche lenken nach massiver Kritik ein

In einer bemerkenswerten Kehrtwende haben ARD und ZDF ihre ursprünglichen Pläne für die TV-Duelle im Bundestagswahlkampf 2025 überarbeitet. Nach einem Sturm der Entrüstung über die geplante exklusive Gegenüberstellung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und CDU-Chef Friedrich Merz kündigten die Sender nun ein erweitertes Format an.

Demokratische Farce wird teilweise korrigiert

Der ursprüngliche Plan der öffentlich-rechtlichen Sender, lediglich ein Duell zwischen dem amtierenden Bundeskanzler und dem Oppositionsführer zu inszenieren, hatte für erhebliche Verstimmungen gesorgt. Besonders pikant: Ausgerechnet die gebührenfinanzierten Sender wollten wichtige politische Kräfte vom demokratischen Diskurs ausschließen - und das in Zeiten, in denen die AfD in Umfragen konstant auf dem zweiten Platz liegt und die Grünen teilweise höhere Zustimmungswerte als SPD und Union verzeichnen.

Neue Sendeformate sollen Wogen glätten

Das ZDF plant nun am 13. Februar eine 140-minütige "Klartext"-Sendung, bei der sich Scholz, Merz, der grüne Spitzenkandidat Robert Habeck und AfD-Frontfrau Alice Weidel den Fragen der Bürger stellen sollen. Die Moderation übernehmen ZDF-Chefredakteurin Bettina Schausten und "heute journal"-Moderator Christian Sievers.

Grüne bleiben unzufrieden

Trotz der Anpassungen zeigen sich die Grünen weiterhin nicht vollständig zufrieden. Sie pochen auf eine Dreierrunde zwischen Scholz, Merz und Habeck - ein durchaus nachvollziehbarer Wunsch, wenn man bedenkt, dass Habeck in Umfragen regelmäßig bessere Werte als der amtierende Bundeskanzler erzielt. Die Absage Habecks an ein separates Duell mit AfD-Kandidatin Weidel zeigt jedoch auch die strategische Komponente in diesem politischen Schachspiel.

Es ist bezeichnend für den Zustand unserer Demokratie, wenn öffentlich-rechtliche Sender erst nach massivem öffentlichen Druck ihre fragwürdigen Planungen korrigieren müssen.

Demokratischer Diskurs unter Druck

Die Kontroverse um die TV-Duelle offenbart ein tiefergehendes Problem: Die zunehmende Diskrepanz zwischen etablierten politischen Strukturen und der sich wandelnden politischen Realität in Deutschland. Während die Ampel-Koalition in Umfragen historische Tiefstwerte erreicht und die AfD zur zweitstärksten Kraft aufgestiegen ist, versuchen die öffentlich-rechtlichen Sender offenbar, an überholten politischen Konstellationen festzuhalten.

Immerhin: Eine Online-Petition für ein Triell zwischen Merz, Scholz und Habeck fand innerhalb von nur zwei Tagen über 35.000 Unterstützer. Dies zeigt deutlich: Die Bürger wünschen sich einen ehrlichen und umfassenden politischen Diskurs - fernab von ideologischen Scheuklappen und künstlichen Beschränkungen.

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