US-Anleger verhalten sich angesichts negativer Konjunkturdaten zurückhaltend
Die US-Börsen sind nach dem langen Wochenende mit Verlusten in den September gestartet. Anleger warten gespannt auf wichtige Konjunkturindikatoren, die im Laufe der Woche veröffentlicht werden und Hinweise auf die zukünftige Zinspolitik der US-Notenbank geben könnten. Diese Unsicherheiten haben zu einem vorsichtigen Auftakt geführt.
Schwache Arbeitsmarktdaten erwartet
Besonders der monatliche US-Arbeitsmarktbericht, der am Freitag veröffentlicht wird, steht im Fokus der Marktteilnehmer. Stephen Innes von SPI Asset Management bezeichnete diesen Bericht als den "wichtigsten Arbeitsmarktbericht des Jahres". Anleger hoffen auf schwache Zahlen, die ihre Erwartungen auf eine Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr bestätigen könnten. Analyst Achilleas Georgolopoulos vom Broker XM erklärte, dass sehr schwache Arbeitsmarktdaten die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 50 Basispunkte erhöhen würden.
Deutscher Aktienmarkt zeigt ebenfalls Schwäche
Auch die deutschen Anleger zeigen sich angesichts der bevorstehenden Wirtschaftsdaten aus den USA zurückhaltend. Der DAX, der deutsche Leitindex, konnte nach einem Rekordhoch bei 18.985 Punkten das Tempo nicht halten und fiel auf 18.800 Punkte zurück, was einem Verlust von 0,7 Prozent entspricht. Jürgen Molnar, Stratege beim Broker RoboMarkets, wies darauf hin, dass die Börsen derzeit von der erwarteten Zinswende in den USA und der Eurozone getragen werden. Ein weiterer Kursanstieg sei jedoch keineswegs sicher.
Volkswagen vor drastischen Einschnitten
Die Situation bei Volkswagen spitzt sich weiter zu. Im Rahmen eines Sparprogramms schließt der Konzern nun auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr aus. Eine Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung, die betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschloss, wurde aufgekündigt. Auch bei der VW-Tochter Audi könnte es zu Werksschließungen kommen, da für das Werk in Brüssel bislang kein neues Fahrzeugprojekt gefunden wurde.
Ölpreise fallen aufgrund schwacher Konjunkturdaten aus China
Die Ölpreise sind ebenfalls gesunken. Ein Barrel der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 74,77 Dollar, was einem Rückgang von 2,56 Dollar entspricht. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 2,69 Dollar auf 71,35 Dollar. Marktteilnehmer verwiesen auf enttäuschende Konjunkturdaten aus China, die Sorgen über eine schwache Nachfrage verstärken.
RWE erhält Zuschläge für Ökostromprojekte in Großbritannien
Der Energiekonzern RWE hat in Großbritannien bei einer Auktion den Zuschlag für fünf Erneuerbare-Energien-Projekte erhalten. Diese Projekte umfassen zwei Onshore-Wind- und drei Solarprojekte mit einer Gesamtkapazität von 218 Megawatt, die Strom für Hunderttausende Haushalte erzeugen können.
SAP-Vorstand Jürgen Müller tritt zurück
Jürgen Müller, Technologievorstand von SAP, wird das Unternehmen Ende September verlassen. Müller und der Aufsichtsrat hätten sich einvernehmlich über sein Ausscheiden geeinigt, nachdem Müller bei einer Firmenveranstaltung unangemessenes Verhalten gezeigt habe.
Rewe und Lieferando kooperieren
Rewe und Lieferando haben eine Kooperation gestartet, bei der Kunden in 40 deutschen Städten Lebensmittel über die Lieferando-Plattform bestellen können. Der Mindestbestellwert beträgt 20 Euro, und für größere Warenkörbe ab 69 Euro wird keine Liefergebühr berechnet.
Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die bevorstehenden Konjunkturdaten lassen die Anleger sowohl in den USA als auch in Deutschland vorsichtig agieren. Die Unsicherheiten über die zukünftige Zinspolitik und die schwachen Wirtschaftsdaten aus China belasten die Märkte zusätzlich.
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