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01.07.2024
08:07 Uhr

US-Polizei plant massiven Ausbau der Drohnenüberwachung

US-Polizei plant massiven Ausbau der Drohnenüberwachung

Die US-Strafverfolgungsbehörden haben angekündigt, ihre Drohnenüberwachungsprogramme erheblich auszubauen. Dies könnte dazu führen, dass wir in Zukunft wesentlich mehr Drohnen über unseren Köpfen sehen werden. Die Polizei plant, das Konzept der "Drohne als Ersthelfer" weiter zu verbreiten, um unbemannte Luftfahrzeuge bei Notrufen und anderen Einsätzen schneller und effektiver einsetzen zu können.

Das Konzept der "Drohne als Ersthelfer"

Die Idee hinter dem Drohnenprogramm ist einfach: Eine mit einer Kamera ausgestattete Drohne wird von einem festen Standort, wie dem Dach einer Polizeistation, gestartet, um den Tatort vor dem Eintreffen der Einsatzkräfte zu erreichen. Diese Technologie soll den Beamten helfen, sich ein besseres Bild von der Situation zu machen und sich entsprechend vorzubereiten. Die Polizei spricht hierbei von "Situationsbewusstsein".

Kritik an der Überwachung

In der Praxis könnte dieses Vorhaben jedoch zu einer übermäßigen Überwachung der Bevölkerung führen. Drohnen, die auf Notrufe reagieren, könnten Videoaufnahmen von allen Personen machen, die sich im Flugweg der Drohne befinden. Dies betrifft auch private und verfassungsrechtlich geschützte Räume wie Hinterhöfe und Hausfenster. Zudem könnten Drohnen Menschenansammlungen, wie Demonstrationen, überwachen, was die Rechte der Bürger nach dem ersten Verfassungszusatz beeinträchtigen könnte.

Technologische Ausstattung der Drohnen

Drohnen können mit einer Vielzahl von Technologien ausgestattet werden, darunter Kameras, Wärmebildkameras, Mikrofone, Nummernschildleser, Gesichtserkennung und sogar Waffen. Diese Technologien ermöglichen eine umfassende staatliche Überwachung, selbst bei Routineeinsätzen oder harmlosen Anrufen.

Integration von künstlicher Intelligenz

Die Integration von künstlicher Intelligenz in die Datenerfassung per Drohne ist ein weiterer Schritt in Richtung eines umfassenden Überwachungsstaates. Die Verknüpfung der aus der Luft gesammelten Daten mit anderen Überwachungsmethoden könnte die Privatsphäre der Bürger erheblich beeinträchtigen.

Rechtliche und ethische Bedenken

In einigen Bundesstaaten wie Alaska, Kalifornien, Hawaii und Vermont haben Gerichte entschieden, dass die Überwachung aus der Luft ohne Durchsuchungsbefehl den verfassungsmäßigen Schutz der Einwohner verletzt. Dennoch gibt es viele Bundesstaaten, in denen klare Richtlinien für den Einsatz von Drohnen fehlen.

Transparenz und Rechenschaftspflicht

Transparenz in Bezug auf den Einsatz von Drohnen ist entscheidend, um die Zivilbevölkerung vor Übergriffen und Missbrauch durch die Polizei zu schützen. In Minnesota und Illinois sind Strafverfolgungsbehörden verpflichtet, regelmäßig über die Kosten und Einsätze ihrer Drohnenprogramme zu berichten. Diese Maßnahmen sind ein Schritt in die richtige Richtung, um öffentliche Rechenschaftspflicht zu gewährleisten.

Wirtschaftliche Interessen und Polizeistrategie

Unternehmen wie Axon, bekannt für seine Taser und am Körper getragenen Kameras, haben begonnen, Drohnenunternehmen zu übernehmen und Partnerschaften einzugehen, um den Verkauf von Drohnen an die Polizei zu fördern. Dies zeigt, dass wirtschaftliche Interessen eine große Rolle bei der Verbreitung dieser Überwachungstechnologien spielen.

Es ist klar, dass die Strafverfolgungsbehörden und der Gesetzgeber viel mehr Skepsis an den Tag legen müssen, um die Rechte der Bürger zu schützen. Der massive Ausbau der Drohnenüberwachung könnte sich als ein Trend erweisen, der Ressourcen verschwendet und die Rechte der Menschen verletzt.

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