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06.12.2023
11:57 Uhr

US-Wirtschaft am Rande einer Rezession: Größter Rückgang der Fabrikaufträge seit 3,5 Jahren

US-Wirtschaft am Rande einer Rezession: Größter Rückgang der Fabrikaufträge seit 3,5 Jahren

Ein alarmierendes Signal sendet die größte Wirtschaftsnation der Welt: Die USA melden den größten Rückgang der Fabrikaufträge seit dreieinhalb Jahren. Ein Indiz, das den Verdacht einer bevorstehenden Rezession verstärkt. Die Auftragseingänge für Waren "Made in USA" sind im Oktober um insgesamt 3,6 Prozent zurückgegangen, bei langlebigen Industriegütern sogar um 5,4 Prozent. Der CEO von JPMorgan, Jamie Dimon, warnt bereits: "Bereiten Sie sich vor!"

Wirtschaftsabschwung in den USA: Mehr als nur ein Verdacht

Es sind nicht nur die Fabrikaufträge, die auf einen Wirtschaftsabschwung hindeuten. Der Einkaufsmanagerindex des Institute for Supply Management zeigt einen 13 Monate anhaltenden Rückgang im verarbeitenden Gewerbe. Das ist die längste Negativserie seit der Finanzkrise 2008/09. Daten der letzten Woche zufolge sind Konsumausgaben im Oktober um laue 0,2 Prozent gewachsen, nach einem Plus von 0,7 Prozent im September. Gleichzeitig steigt die Zahl der Sozialhilfeempfänger an – der höchste Stand seit November 2021.

Prognosen für die US-Wirtschaft: Kurze Rezession oder langfristiger Abschwung?

Laut Prognose des Conference Boards wird die US-Wirtschaft im Jahr 2024 um magere 0,8 Prozent wachsen. Der Marktanalyst geht angesichts der anhaltend hohen Inflation, den hohen Zinssätzen und den sinkenden Konsumausgaben von einer kurzen Rezession aus. Einige Analysten zweifeln jedoch an dieser Prognose und sehen eine langfristige wirtschaftliche Abwärtsbewegung.

„Die Zahlen sollten übereinstimmen und korrelieren im Laufe der Zeit auch. Aber der Unterschied zwischen den Kennzahlen ist verblüffend“, schrieb der Analyst Mike Shedlock in einem Blogbeitrag.

Inflation und Rezession als Doppelbedrohung

Die jüngsten Daten vom Oktober zeigen, dass 69 Prozent der US-Verbraucher in den nächsten 12 Monaten eine Rezession erwarten, aber ganze 84 Prozent der Führungskräfte glauben, dass es zu einem Abschwung kommen wird. Jamie Dimon warnt vor einer Beschleunigung der Inflation und einer möglichen Rezession. Er sieht vor allem die geopolitischen Spannungen und die Energiewende als Treiber der Inflation.

„Viele Dinge da draußen sind gefährlich und deuten auf Inflation hin. Bereiten Sie sich vor“, sagte er am 29. November. Ein neuer Inflationsschub würde die Federal Reserve (US-Notenbank) unter Druck setzen, die Zinssätze weiter anzuheben, was die Wirtschaft in einen Abschwung stürzen könnte.

US-Verbraucher in der Klemme

Immer mehr Verbraucher greifen auf ihre staatliche Altersvorsorge zurück, um Rechnungen zu bezahlen und den täglichen Bedarf zu decken. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Fidelity, dem landesweit größten Anbieter von Rentenplänen, zeigt diesen beunruhigenden Trend. Die Menschen haben ihre Ersparnisse während der Pandemie aufgebraucht und stehen nun vor finanziellen Herausforderungen.

Die aktuellen Entwicklungen in der US-Wirtschaft sind ein Warnsignal für die Weltwirtschaft. Es bleibt abzuwarten, ob und wie die USA diesen Abschwung abwenden können.

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