Wüst unterstützt Merz im Zweikampf um Kanzlerkandidatur
Die Diskussion um die Kanzlerkandidatur der Union nimmt an Fahrt auf. Im Zentrum stehen Friedrich Merz und Markus Söder. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich aus dem Rennen zurückgezogen und seine Unterstützung für Merz erklärt.
Prominente Unterstützung für Merz
In einem wichtigen Schritt hat Hendrik Wüst, Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen und Chef des größten Landesverbandes der CDU, seine Unterstützung für Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der Union bekanntgegeben. Wüst erklärte, dass er „aktuell und unter den gegebenen Umständen“ nicht für die Kanzlerkandidatur zur Verfügung stehe. Gleichzeitig betonte er, dass nur eine starke und geeinte Union die Ampelkoalition ablösen könne.
Die K-Frage: Merz gegen Söder
Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union scheint nun auf einen Zweikampf zwischen Friedrich Merz und Markus Söder hinauszulaufen. Während Merz sich bedeckt hält und den genauen Zeitpunkt der Entscheidung noch offen lässt, hat Söder seine Ambitionen bereits öffentlich gemacht. Beim Gillamoos-Volksfest betonte der bayerische Ministerpräsident seine Bereitschaft, Verantwortung für das Land zu übernehmen.
Unklare Zeitpläne
Der genaue Zeitpunkt der Entscheidung bleibt unklar. Merz hatte ursprünglich vom „Spätsommer“ gesprochen, doch der meteorologische Herbst hat bereits am 1. September begonnen. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann spricht inzwischen vom „Frühherbst“ als möglichen Zeitpunkt. Es wird erwartet, dass die Entscheidung kurz nach der Brandenburg-Wahl fallen könnte.
Wüsts Kritik an der Bundesregierung
Wüst nutzte die Gelegenheit, um scharfe Kritik an der aktuellen Bundesregierung zu üben. Er bezeichnete sie als die „schlechteste Bundesregierung in seiner 75-jährigen Geschichte“ und betonte die Notwendigkeit, sie abzulösen. Wüst hob hervor, dass die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen gezeigt habe, dass politische Lösungen möglich seien, während dies auf Bundesebene anders aussehe.
Die Bedeutung der Geschlossenheit
Wüst betonte die Wichtigkeit der Geschlossenheit innerhalb der CDU und der gesamten Union. Er erinnerte an die Bundestagswahl 2021, bei der interne Streitereien zwischen Söder und dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet zu einem Wahldebakel führten. „Die Lehre aus 2021 ist, dass es für den gemeinsamen Wahlerfolg eine Grundvoraussetzung gibt: Die Geschlossenheit der CDU und der Union insgesamt“, sagte Wüst.
Wüsts Rolle im Rennen
In der Diskussion über die Kanzlerkandidatur spielte Wüst stets eine Nebenrolle hinter Merz und Söder. Dies zeigte sich auch in den Umfragewerten. Im ZDF-Politbarometer Anfang September stimmten 29 Prozent für Söder, 23 Prozent für Merz und nur 20 Prozent für Wüst. Unter den Unionsanhängern war die Reihenfolge ähnlich: 32 Prozent für Söder, 31 Prozent für Merz und 25 Prozent für Wüst.
Wüst machte deutlich, dass er eine erneute Kanzlerschaft von Olaf Scholz unbedingt verhindern wolle. „Ich bin ganz bei Friedrich Merz, wenn er von einem Potenzial der Union von 35 Prozent spricht“, sagte Wüst. Diese Wahl sei wichtiger als viele Wahlen in der Vergangenheit, und die Union habe alle Chancen, zur alten Stärke zurückzufinden.
Mit Wüsts Unterstützung könnte Merz nun gestärkt in den Zweikampf mit Söder gehen. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die innerparteilichen Machtkämpfe weiterentwickeln und wer letztlich die Kanzlerkandidatur der Union für sich entscheiden kann.
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