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23.09.2024
07:29 Uhr

Zinssenkung, Schulden und Defizit der USA lassen Gold steigen

Zinssenkung, Schulden und Defizit der USA lassen Gold steigen

Die jüngste Zinssenkung der US-Notenbank und die alarmierende Verschuldung der USA haben den Goldpreis in die Höhe getrieben. Diese Entwicklung verdeutlicht einmal mehr die Bedeutung von Gold als sicherer Hafen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.

Rekordverschuldung und Defizit in den USA

Die Vereinigten Staaten haben kürzlich zwei neue Rekorde aufgestellt: einen bei den Staatsschulden und einen beim Haushaltsdefizit. Die öffentlichen Gesamtschulden belaufen sich mittlerweile auf über 35 Billionen Dollar. Besonders besorgniserregend ist, dass der Großteil dieser Schulden von inländischen Gläubigern gehalten wird, während der Anteil ausländischer Gläubiger abnimmt.

Steigende Schulden und sinkende Nachfrage nach US-Anleihen

Seit dem Jahr 2000 hat sich die Steigung der Schuldenkurve der USA dreimal verstärkt, und aktuell sehen wir eine weitere Beschleunigung. Mit 34,5 Billionen Dollar hat die Staatsverschuldung einen Rekordstand erreicht. Das Verhältnis von Schulden zu BIP liegt derzeit bei 123,7 % und nähert sich dem Höchststand von 126,2 %, der während der Pandemie verzeichnet wurde. Historisch gesehen kommt es bei Ländern mit einer Schuldenquote von über 130% häufig zu Zahlungsausfällen.

Steigender Schuldendienst und geopolitische Risiken

Die Kosten für den Schuldendienst der USA haben in den letzten 12 Monaten einen Höchststand von 1,120 Billionen Dollar erreicht und sich damit innerhalb von zwei Jahren verdoppelt. Diese Ausgaben übersteigen mittlerweile die Sozialausgaben und das Verteidigungsbudget. Der Historiker Niall Ferguson hat festgestellt, dass dies oft den Beginn eines Niedergangs markiert, wenn ein Land mehr für den Schuldendienst als für seine Verteidigung ausgibt. Dies könnte bedeuten, dass die USA ihre Souveränität oder geopolitische Macht verlieren.

Kurzfristige Schulden und Zinssenkung

Ein weiterer Faktor, der die Lage verschärft, ist die kurze Laufzeit der US-Staatsschulden. Dies bedeutet, dass die USA diese massiven Schulden innerhalb sehr kurzer Zeit refinanzieren müssen. Die Kosten dieser Refinanzierung sind der Hauptgrund für die aggressive Zinssenkung durch US-Notenbankchef Jerome Powell. Die Zinsen müssen sinken, um die Refinanzierungskosten zu senken, selbst wenn dies Zweifel an der Unabhängigkeit der Zentralbank hervorruft oder mittelfristig zu einem Wiederanstieg der Inflation führen könnte.

Goldpreis im Aufwind

Die schlechte finanzielle Lage der USA blieb nicht unbemerkt. Die Bekanntgabe der Haushaltszahlen ließ den Goldpreis in den letzten Tagen in die Höhe schnellen. Seit dem entscheidenden Kursausbruch nach oben im Frühjahr, der das Ende einer 13-jährigen Konsolidierungsphase markierte, bricht der Goldpreis einen Rekord nach dem anderen. Die Zinssenkung und die ernste Lage der US-Staatsfinanzen spielen eine entscheidende Rolle bei dieser Hausse des Edelmetalls.

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Instabilität bleibt Gold eine verlässliche Anlage. Angesichts der aktuellen Entwicklungen in den USA könnte der Goldpreis weiterhin steigen und Anlegern Schutz vor den Turbulenzen an den Finanzmärkten bieten.

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