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20.09.2024
08:22 Uhr

AKW-Aus in Deutschland: Ein Fehler in Zeiten des wachsenden Atomkraft-Trends in Europa?

AKW-Aus in Deutschland: Ein Fehler in Zeiten des wachsenden Atomkraft-Trends in Europa?

Während Deutschland sich von der Atomkraft verabschiedet, setzt der Rest Europas verstärkt auf diese Energiequelle. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der britische Industriekonzern Rolls-Royce, der kurz vor einem Großauftrag für seine neuen Klein-Kernkraftwerke, sogenannte Small Modular Reactors (SMR), in Tschechien steht. Dies wirft die Frage auf: Ist der deutsche Atomausstieg wirklich der richtige Weg?

Rolls-Royce und die SMR-Technologie

Rolls-Royce hat sich in einem Wettbewerb in Tschechien gegen sechs andere Anbieter durchgesetzt und ist nun „bevorzugter Anbieter“ für den staatlichen Energieversorger CEZ Group. Mit einer Leistung von 470 Megawatt (MW) gehören die SMR-Modelle von Rolls-Royce zu den größeren ihrer Art. Jedes dieser Kleinkraftwerke könnte knapp eine Million Haushalte mit Strom versorgen und mehr als 50 Jahre in Betrieb sein.

Vorteile der SMR

Die SMR-Technologie bietet zahlreiche Vorteile. Dank der Modulbauweise können diese Reaktoren in einer Fabrik gebaut und schneller sowie kostengünstiger errichtet werden als traditionelle große Atomkraftwerke. Rolls-Royce spricht von anfangs zwischen zwei und drei Milliarden Pfund pro SMR, während traditionelle Großkraftwerke wie Hinkley Point C in Großbritannien mehr als 40 Milliarden Pfund kosten.

Europas Atomkraft-Renaissance

Nicht nur Tschechien setzt auf Atomkraft. Auch in Schweden bewirbt sich Rolls-Royce um einen Auftrag des staatlichen Energieunternehmens Vattenfall. In Großbritannien läuft derzeit ein Wettbewerb um das beste SMR-Design, bei dem Rolls-Royce ebenfalls gute Chancen hat. Dies zeigt, dass viele Länder in Europa die Atomkraft als eine zuverlässige und langfristige Energiequelle betrachten.

Deutschland auf dem Holzweg?

Im Gegensatz dazu hat Deutschland den Atomausstieg beschlossen. Kritiker argumentieren, dass dies ein Fehler sei, insbesondere angesichts der Energiekrise und der Notwendigkeit, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Atomkraftwerke produzieren keinen CO2 und könnten somit einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.

Politische Fehlentscheidungen?

Die Entscheidung der deutschen Bundesregierung, aus der Atomkraft auszusteigen, wird von vielen als politisch motiviert und nicht als pragmatische Lösung zur Sicherung der Energieversorgung angesehen. Während andere europäische Länder in die Atomkraft investieren und auf neue Technologien wie SMR setzen, bleibt Deutschland auf fossile Brennstoffe und teure erneuerbare Energien angewiesen.

Fazit

Der erste Großauftrag für Rolls-Royce in Tschechien zeigt, dass die Atomkraft in Europa eine Renaissance erlebt. Deutschland hingegen könnte durch seinen Atomausstieg langfristig Nachteile erleiden, sowohl in Bezug auf die Energieversorgungssicherheit als auch auf die Klimaziele. Es bleibt abzuwarten, ob die deutsche Politik diesen Kurs korrigieren wird, um den Anschluss an die europäische Entwicklung nicht zu verlieren.

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