Ämter in Berlin von Einbürgerungsanträgen überrollt: Fast 30.000 Anträge in 2024
Der anhaltende Zustrom von Einbürgerungsanträgen in Berlin hat die Behörden der Hauptstadt an ihre Grenzen gebracht. Im laufenden Jahr haben bereits 28.716 Personen ihre Einbürgerung beantragt, was auf eine kürzlich durchgeführte Reform des Staatsangehörigkeitsrechts zurückzuführen ist. Diese Reform, initiiert von der Ampel-Koalition, erlaubt es Menschen, die in Deutschland leben, die Staatsbürgerschaft bereits nach fünf Jahren zu beantragen, anstatt wie zuvor nach acht Jahren.
Überforderung der Behörden
Um dem Ansturm Herr zu werden, eröffnete Berlin Anfang des Jahres die zentrale Einbürgerungsstelle des Landesamtes für Einwanderung (LEA). Diese Einrichtung wurde geschaffen, um die Einbürgerungsverfahren zu zentralisieren und effizienter zu gestalten. Zuvor waren die Bezirksämter für die Einbürgerungen verantwortlich.
Wiebke Gramm, Abteilungsleiterin für Staatsangehörigkeitsangelegenheiten, betonte bei der Einweihung des LEA das Ziel des Senats: „Wir werden hier jährlich mindestens 20.000 Menschen einbürgern.“ Doch trotz dieser ambitionierten Vorgabe ist die Behörde bereits jetzt überlastet. Derzeit sind 59 Posten unbesetzt, obwohl 26 neue Mitarbeiter bald ihren Dienst antreten sollen.
Herkunft der Antragsteller
Interessanterweise gibt der Berliner Senat keine Informationen über die Herkunft der Antragsteller aus dem laufenden Jahr preis, da dies statistisch nicht erfasst wird. Dennoch sind die Herkunftsländer der bereits Eingebürgerten aus dem letzten Jahr bekannt. Die meisten neuen deutschen Staatsbürger stammten aus Syrien (2.468), gefolgt von der Türkei (618) und dem Iran (353). Auch aus EU-Staaten gab es fast 3.000 Einbürgerungen, ebenso wie aus afrikanischen Ländern (698), amerikanischen Staaten (419) und weiteren asiatischen Ländern (4.360). Darüber hinaus wurden 290 Staatenlose eingebürgert, während in 442 Fällen die Herkunft ungeklärt blieb.
Ungleiche Verteilung innerhalb Berlins
Innerhalb Berlins gibt es signifikante Unterschiede bei den Einbürgerungen in den verschiedenen Bezirken. Friedrichshain-Kreuzberg verzeichnete im Jahr 2023 mit 1.455 Einbürgerungen die höchste Zahl, gefolgt von Mitte (1.278), Tempelhof-Schöneberg (1.265), Charlottenburg-Wilmersdorf (1.161) und Neukölln (1.050). Am anderen Ende der Skala lag Marzahn-Hellersdorf, wo die wenigsten Menschen die deutsche Staatsbürgerschaft erhielten.
Die aktuelle Situation wirft ernsthafte Fragen zur Vorbereitung und Effizienz der Berliner Behörden auf. Es bleibt abzuwarten, wie die Stadt mit dem weiterhin hohen Zustrom von Einbürgerungsanträgen umgehen wird. Klar ist jedoch, dass die Reform des Staatsangehörigkeitsrechts weitreichende Konsequenzen hat und die Behörden vor enorme Herausforderungen stellt.
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