ARD-DeutschlandTrend: Mehrheit der Deutschen fordert vorgezogene Neuwahlen
Die Unzufriedenheit mit der Ampelregierung hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Laut dem aktuellen ARD-DeutschlandTrend spricht sich eine knappe Mehrheit der Deutschen für vorgezogene Neuwahlen aus. Eine Regierung unter Führung der Union löst jedoch ebenfalls keine Euphorie aus.
Sinkende Zufriedenheit mit der Ampelregierung
Seit April 2022 geht die Zufriedenheit mit der Ampelkoalition stetig zurück und hat nun einen neuen Tiefpunkt erreicht. Nur 14 Prozent der Deutschen bewerten die Arbeit der Regierung positiv, während 85 Prozent weniger oder gar nicht zufrieden sind. Diese Zahlen stammen aus einer Befragung von 1.333 Wahlberechtigten, die von Montag bis Mittwoch dieser Woche durchgeführt wurde.
Mehrheit für Neuwahlen
Eine knappe Mehrheit von 54 Prozent der Befragten spricht sich für vorgezogene Neuwahlen aus, während 41 Prozent den Fortbestand der Koalition bis zum regulären Wahltermin im September 2025 bevorzugen. Dies erinnert an die Situation der rot-grünen Regierung, die 2005 ebenfalls vorzeitig endete.
Union legt bei Sonntagsfrage zu
Wären am kommenden Sonntag Bundestagswahlen, käme die SPD auf 16 Prozent, unverändert im Vergleich zu Anfang Oktober 2024. Die Union aus CDU und CSU verbessert sich auf 34 Prozent und wäre damit klar stärkste Kraft. Die Grünen verlieren zwei Punkte und landen bei elf Prozent, während die FDP mit vier Prozent weiterhin unterhalb der Mandatsschwelle liegt. Die AfD bleibt bei 17 Prozent, und das Bündnis Sahra Wagenknecht büßt zwei Punkte ein und landet bei sechs Prozent.
Keine hohen Erwartungen an Unions-Regierung
Obwohl CDU/CSU aktuell den meisten Rückhalt genießen, traut nur knapp jeder vierte Wahlberechtigte (23 Prozent) einer möglichen Unions-Regierung zu, die anstehenden Aufgaben und Probleme besser zu lösen als die jetzige Bundesregierung. Jeder Sechste (16 Prozent) glaubt hingegen, dass CDU/CSU eine schlechtere Arbeit machen würden.
Enttäuschung über Haushalts- und Wirtschaftspolitik
Besonders in den Bereichen Haushalts- und Wirtschaftspolitik sind die Deutschen unzufrieden mit der Arbeit der Ampelregierung. 83 Prozent der Befragten äußern hier Unzufriedenheit, wobei die Enttäuschung vor allem die FDP und die Grünen betrifft. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) schneiden in der persönlichen Bewertung schlecht ab.
Große Sorge um den Wirtschaftsstandort Deutschland
Drei Viertel der Deutschen (73 Prozent) sind besorgt um den Wirtschaftsstandort Deutschland. Zudem machen sich 44 Prozent Sorgen, dass sie ihren Lebensstandard in Zukunft nicht mehr halten können, und 18 Prozent der Erwerbstätigen sorgen sich um ihren Arbeitsplatz.
Uneinigkeit bei der Schuldenbremse
Die Politik ringt um den richtigen Umgang mit der Wirtschaftskrise. Während SPD und Grüne die Schuldenbremse infrage stellen, will die FDP, dass die Regelung weiter Bestand hat. Auch die Bevölkerung ist gespalten: 48 Prozent sprechen sich für die Schuldenbremse aus, 45 Prozent wollen, dass sie gelockert wird. Einigkeit gibt es jedoch bei der Gewährung von staatlichen Hilfen für Unternehmen, die in Deutschland investieren.
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