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25.07.2024
07:27 Uhr

Ausverkauf an US-Börsen setzt DAX unter Druck

Ausverkauf an US-Börsen setzt DAX unter Druck

Die Wall Street hat zur Wochenmitte mit einem Nasdaq-Verlust von fast vier Prozent den größten Tagesverlust seit 2022 erlebt - keine guten Vorgaben für den DAX-Handel. Negative Vorgaben von der Wall Street und den asiatischen Aktienmärkten dürften den DAX zum Handelsstart erneut ins Minus drücken. Der Broker IG taxiert die 40 deutschen Standardwerte zur Stunde 0,4 Prozent tiefer bei 18.318 Punkten. Tags zuvor hatte der DAX bereits ein Minus von 0,9 Prozent auf 18.387 Zähler eingefahren.

DAX nach Fehlausbruch angeschlagen

Der Anstieg bis auf 18.647 Punkte am Dienstag kann damit rückblickend getrost als Fehlausbruch gewertet werden. Eine alte Börsenregel besagt: "False breaks are followed by fast moves". Tatsächlich folgte auch auf den jüngsten Fehlausbruch eine dynamische Abwärtsbewegung: Der DAX tauchte gestern bis auf 18.349 Punkte ab. Mit dem Rutsch unter die 50-Tage-Linie haben sich auch die mittelfristigen Perspektiven für das deutsche Börsenbarometer wieder eingetrübt.

Kurseinbruch an der Nasdaq

Nach enttäuschenden Quartalsberichten des Elektroautobauers Tesla und der Google-Mutter Alphabet hatten sich gestern an den Märkten Bedenken breitgemacht, dass Technologieaktien weiterhin zu hoch bewertet seien. Die Folge war eine neue Verkaufswelle an der Nasdaq. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rauschte um 3,7 Prozent in die Tiefe - und bescherte der Wall Street damit den größten Tagesverlust seit zwei Jahren. Auch die anderen Indizes mussten kräftig Federn lassen. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 1,2 Prozent auf 39.853 Punkte, der breit gefasste S&P 500 brach um 2,3 Prozent auf 5.427 Stellen ein.

Nikkei auf Fünf-Wochen-Tief

Die negativen Vorgaben von der Wall Street verfehlen am Morgen auch an den asiatischen Börsen ihre Wirkung nicht. In Japan fällt der Nikkei-Index auf ein Fünf-Wochen-Tief, im späten Handel beläuft sich das Minus auf 2,9 Prozent. Hier sorgt die jüngste Aufwertung des Yen zusätzlich für Verunsicherung unter den Anlegern.

Yen weiter im Aufwind

Die japanische Währung steigt im asiatischen Devisenhandel um 0,6 Prozent auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Monaten. Anleger setzen auf eine mögliche Zinserhöhung bei der nächsten Sitzung der Bank of Japan in der kommenden Woche. Der Euro zeigt sich dagegen kaum bewegt bei 1,0841 Dollar.

Gold rutscht unter 2.400 Dollar

Gold kann von der wachsenden Verunsicherung der Anleger nicht profitieren. Die Feinunze Gold kostet am Morgen 2.377 Dollar und damit 0,9 Prozent weniger als am Vortag. Das gelbe Edelmetall entfernt sich immer weiter von seinem in der Vorwoche bei 2.484 Dollar markierten Rekordhoch.

Ölpreise unter Druck

Am Rohstoffmarkt gaben die Ölpreise wegen Sorgen um eine schwache Nachfrage aus China und Hoffnungen auf einen baldigen Waffenstillstand im Nahen Osten nach. Rohöl der Nordseesorte Brent verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 81,08 Dollar je Barrel (159 Liter).

Infineon-Aktie im STMicro-Sog

Im DAX gehört die Infineon-Aktie im frühen Handel zu den größten Verlierern. Das Papier steht ganz unter dem Eindruck schlechter Branchennachrichten. Der Chiphersteller STMicroelectronics hat erneut seine Prognose gesenkt. So hätte sich die Nachfrage nach Chips für Industrieanwendungen entgegen den Erwartungen nicht erholt, teilte der Infineon-Konkurrent mit. Bei der Automobilindustrie ginge sie zudem zurück.

Deutsche Börse schraubt Prognose nach oben - reicht das?

Die Deutsche Börse bleibt dank guter Geschäfte in allen Bereichen und Übernahmen weiter auf Erfolgskurs und erhöht ihre Jahresziele: Für das Gesamtjahr rechnet der DAX-Konzern nun mit Nettoerlösen von mehr als 5,7 Milliarden Euro und einem operativen Ergebnis von mehr als 3,3 Milliarden Euro. Allerdings liegen die neuen Unternehmensziele immer noch leicht unter der durchschnittlichen Erwartung der Analysten.

Nordex präzisiert Renditeziel

Nach kräftigen Zuwächsen in den ersten sechs Monaten hat der Windturbinenbauer Nordex sein Renditeziel für das Gesamtjahr präzisiert. Der MDAX-Konzern rechnet für 2024 nun mit einer operativen Umsatzrendite (Ebitda-Marge) von drei bis vier Prozent statt zwei bis vier Prozent.

Drägerwerk traut sich mehr zu

Bei Drägerwerk ist Vorstandschef Stefan Dräger mit Blick auf die Profitabilität nun optimistischer. "So halten wir jetzt eine Ebit-Marge in der oberen Hälfte der Prognosespanne für wahrscheinlicher." Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieter hat einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 1,0 bis 5,0 Prozent und eine operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) von 2,5 bis 5,5 Prozent in Aussicht gestellt.

Befesa wird zuversichtlicher

Der Industrie-Recycler Befesa wird mit dem Blick auf das zweite Halbjahr wie erwartet etwas optimistischer für sein Jahresergebnis. So rechnet das Unternehmen jetzt mit einem um Sondereffekte bereinigten Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen zwischen 205 und 235 Millionen Euro. Bisher hatte das Management am unteren Ende der Spanne noch 195 Millionen Euro für möglich gehalten.

BayWa zieht Jahresprognose zurück

Der in Milliardenhöhe verschuldete BayWa-Konzern hat seine Prognose für das aktuelle Jahr mit Blick auf das laufende Sanierungsgutachten am Abend kassiert. Anleger überraschten die Neuigkeiten nicht. Allerdings hat die BayWa-Aktie seit Jahresbeginn auch schon 70 Prozent verloren.

Renault so profitabel wie noch nie

Der französische Autobauer Renault hat dank niedrigerer Rohstoffkosten und einer soliden Nachfrage nach SUVs im ersten Halbjahr so profitabel wie noch nie produziert. 8,1 Prozent des Umsatzes verblieben als operatives Ergebnis im Konzern. Das ist ein halber Prozentpunkt mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum und übertrifft die Erwartungen von Analysten.

Ford verliert weiter viel Geld mit Elektroautos

Elektroautos reißen weiter Milliardenlöcher in die Bilanz von Ford. Im vergangenen Quartal verbuchte der US-Autoriese in dem Geschäftsbereich einen Verlust von 1,14 Milliarden Dollar. Verbrenner-Modelle und Nutzfahrzeuge sorgten dagegen für schwarze Zahlen. Unter dem Strich fiel der Konzerngewinn um neun Prozent auf 1,83 Milliarden Dollar.

IBM profitiert von Software-Geschäft

IBM hat im vergangenen Quartal von seinem Software-Geschäft profitiert. Der Computer-Konzern übertraf die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Gewinn. Der Quartalsumsatz von IBM legte um rund zwei Prozent auf 15,8 Milliarden Dollar zu. Der Gewinn wuchs von knapp 1,6 auf gut 1,83 Milliarden Dollar.

Nestlé will weniger an Preisschraube drehen

Der Lebensmittelkonzern Nestlé rechnet im laufenden Jahr mit einem etwas geringeren Wachstum als bisher. Grund dafür ist, dass die Preissteigerungen nicht mehr so hoch ausfallen dürften wie bislang angenommen. Das Unternehmen senkte die Erwartungen für das organische Wachstum von bislang "um die 4 Prozent" auf "mindestens 3 Prozent".

Disney, NBCUniversal und Amazon sichern sich NBA-Deal

Die nordamerikanische Basketball-Profiliga NBA hat einen historischen Medienvertrag in Milliardenhöhe abgeschlossen. ESPN von Walt Disney, NBCUniversal von Comcast und Amazon sicherten sich die Übertragungsrechte für die kommenden elf Jahre. Das Gesamtvolumen des Deals beläuft sich auf 77 Milliarden Dollar.

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