Bill Gates investiert Milliarden in moderne Kernenergie
Während Deutschland unter der aktuellen Regierung weiterhin auf den Ausstieg aus der Kernenergie setzt, verfolgen andere Industrieländer wie die USA einen anderen Weg. Der Milliardär Bill Gates investiert massiv in den Bau moderner Kernreaktoren und zeigt damit, wie wichtig eine sichere und kohlenstofffreie Energieversorgung für die Zukunft ist.
Erstes Natriumkraftwerk in Wyoming
Bill Gates, der mit einem geschätzten Vermögen von 128,6 Milliarden US-Dollar immer noch einer der reichsten Menschen der Welt ist, hat bereits über eine Milliarde Dollar in sein Start-up TerraPower investiert. Dieses Unternehmen plant nun den Bau eines neuen Kernreaktors im US-Bundesstaat Wyoming. Die Gesamtkosten für dieses Projekt belaufen sich auf rund zehn Milliarden Dollar, wobei das US-Energieministerium die Hälfte der Kosten übernehmen wird.
Am 10. Juni setzte Gates persönlich den ersten Spatenstich für das Natriumkraftwerk in Kemmerer, Wyoming. „Ich habe fast 20 Jahre lang auf diesen Tag gewartet“, sagte Gates. „Heute haben wir den ersten Spatenstich für das allererste Natriumkraftwerk in Kemmerer, Wyoming, gesetzt. Dieses Kernkraftwerk der nächsten Generation ist ein großer Schritt auf dem Weg zu einer sicheren, reichhaltigen und kohlenstofffreien Energieversorgung.“
Technologische Innovation und Energiesicherheit
Der Standort des neuen Kernreaktors grenzt direkt an das Kohlekraftwerk Naughton, das im Jahr 2026 die Verbrennung von Kohle einstellen soll. Somit wird die Stromgewinnung an diesem Standort in Zukunft deutlich sauberer sein. TerraPower forscht seit 2008 an einfacheren und billigeren Reaktoren und rechnet mit der Fertigstellung des neuen Reaktors in Wyoming im Jahr 2030. Ursprünglich sollte der Reaktor bereits 2028 in Betrieb gehen, doch die Abhängigkeit von Brennstoff aus Russland machte dies unmöglich.
Das neue Kraftwerk setzt auf eine Natrium- statt Wasserkühlung und ein Energiespeichersystem aus geschmolzenem Salz, was den Stromgewinnungsprozess vereinfachen und sicherer machen soll. Dies könnte die Kernenergie zu einer kostengünstigen und zuverlässigen Stromquelle machen und zur Dekarbonisierung beitragen.
Unterstützung von beiden US-Großparteien
Bill Gates betonte, dass die Kernenergie nicht nur für das Klima von Nutzen sei, was zu einer parteiübergreifenden Unterstützung geführt habe. „Die Unterstützung von beiden Parteien ist wirklich beeindruckend“, sagte Gates. Während die Republikaner vor allem an der Energiesicherheit interessiert sind, sehen die Demokraten in der Kernenergie eine relativ saubere Energiequelle, die zudem nicht wetterabhängig ist.
Chris Levesque, Präsident und Geschäftsführer von TerraPower, erklärte: „Die Kernenergiebranche war in den vergangenen Jahren nicht sonderlich innovativ. Sie hat eher die Leistung der Vergangenheit wiederholt, ohne sich mit neuen technologischen Innovationen vorwärtszubewegen.“ Doch nun müsse die Branche innovativ sein, um eine Antwort auf den wachsenden Strombedarf der kommenden Jahrzehnte zu haben.
Zukunftsvision und weitere Investitionen
TerraPower plant, seine ersten Reaktoren auf die Stromversorgung zu konzentrieren. Zukünftige Reaktoren könnten jedoch in der Nähe von Industrieanlagen gebaut werden, um große Hitze zu erzeugen. Gates erklärte, „es ist wichtig für die Zukunft dieses Landes, dass Projekte wie dieses erfolgreich sind“. Damit errichtet das erste Mal seit rund vier Jahrzehnten ein Unternehmen in den USA Kernreaktoren für die kommerzielle Stromerzeugung.
Mit dieser Initiative zeigt Bill Gates erneut seine Vision und seinen Willen, in zukunftsweisende Technologien zu investieren. Es bleibt abzuwarten, ob Deutschland sich ein Beispiel an dieser mutigen und zukunftsorientierten Strategie nimmt oder weiterhin auf ineffiziente und teure Alternativen setzt.
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