Bitcoin: Historische Seitwärtsbewegung – Was kommt als Nächstes?
Der Bitcoin befindet sich seit Monaten in einer zähen Seitwärtsrange, die selbst durch das Halving im April nicht durchbrochen wurde. Das ohnehin knappe Angebot der Digitalwährung wächst seither noch langsamer, doch der erhoffte Kursanstieg blieb bislang aus. Sollte der Bitcoin in den nächsten 14 Tagen keinen Gang höher schalten, könnte diese Seitwärtsbewegung laut Branchenexperten historische Ausmaße annehmen.
Geduld der Bitcoin-Bullen auf die Probe gestellt
Obwohl es in diesem Jahr zahlreiche potenzielle positive Kurskatalysatoren gibt, steckt der Bitcoin seit dem Sprung auf ein neues Rekordhoch Mitte März in einem zähen Seitwärtstrend fest. Der Kurs pendelt dabei im Bereich zwischen 59.000 und 65.000 Dollar. Weder die kräftigen Mittelzuflüsse bei den neuen Bitcoin-Spot-ETFs in den USA noch die Vorfreude auf die zwischenzeitlich eingeleitete Zinswende der Fed konnten daran etwas ändern.
Historische Vergleichswerte
Der bisherige Seitwärts-Rekord in einem Jahr mit einem Halving stammt aus dem Jahr 2016, als der Bitcoin 300 Tage brauchte, um in Fahrt zu kommen. Laut dem Branchenportal Coindesk fiel die damalige Performance im Vergleich zu anderen Bullenmarkt-Jahren insgesamt schwächer aus. Der Gründer der Analyseplattform CryptoQuant, Ki Young Ju, schrieb bei X (ehemals Twitter): „Wenn es in den nächsten 14 Tagen nicht zu einem Bitcoin-Bullenmarkt kommt, wird dies die längste Seitwärtsbewegung in einem Halving-Jahr in der Geschichte sein.“
Positive und negative Faktoren im Tauziehen
Die Unsicherheit im Hinblick auf die Konjunktur, die bevorstehende US-Präsidentschaftswahl und die sich zuspitzenden geopolitischen Konflikte belasten den Bitcoin zusätzlich. Zudem fürchten viele Marktteilnehmer einen Angebotsüberhang, wenn Regierungsbehörden größere Mengen an beschlagnahmten Bitcoin auf den Markt werfen, oder die lange Zeit verloren geglaubten Bestände der Pleitebörse Mt.Gox an die rechtmäßigen Besitzer zurückerstattet werden.
Unter diesen Vorzeichen halten sich Käufer und Verkäufer weitgehend die Waage. Viele Investoren dürften derzeit an der Seitenlinie stehen und nur darauf warten, bei einer Belebung im Chart wieder auf den Zug aufzuspringen.
Saisonalität als Hoffnungsschimmer
Der Performance-Vergleich der Halving-Jahre von CryptoQuant liefert jedoch auch Grund zur Hoffnung. Daraus geht hervor, dass der Bitcoin auch in den Jahren 2012, 2016 und 2020 erst im Laufe des vierten Quartals so richtig durchgestartet ist. Historische Performance-Daten von CoinGlass zeigen zudem, dass Oktober und November mit durchschnittlichen Kursgewinnen von 21 und 47 Prozent die besten Monate des Jahres für die Digitalwährung waren.
Natürlich gibt es keine Garantie, dass sich dieses saisonale Muster wiederholt. Mit der nun eingeleiteten Zinswende in den USA und den dortigen Wahlen stehen jedoch zwei potenzielle Kurskatalysatoren bereit. Langfristig bleibt der Bitcoin daher eine spekulative, aber vielversprechende Anlage.