BRICS in der Endphase der Abkehr vom Dollar: Neues globales Zahlungssystem in Sicht
Derzeit erleben wir die größten geopolitischen Veränderungen seit 80 Jahren. Die westliche Ordnung, angeführt von den USA und gefolgt von der EU, UK und Japan, gerät ins Wanken. Der Dollar als Reservewährung steht vor seiner Ablösung. Ein symbolträchtiges Ereignis war das Treffen der G7 in Italien, das die Schwäche der westlichen Führungsmächte verdeutlichte. Es wird nicht mehr lange dauern, bis die BRICS ihre Mitglieder – und schließlich die ganze Welt – vollständig entdollarisieren.
Die BRICS-Staaten auf dem Weg zur Entdollarisierung
Bei einem Treffen in dieser Woche in Russland verkündeten die BRICS, dass sie die „Endphase“ ihrer Entdollarisierungsmission erreicht haben. Dies beinhaltet die Einführung eines neuen Zahlungssystems und einer neuen konkurrierenden Währung zur globalen Federal Reserve Note (FRN), auch bekannt als US-Dollar. Die Wirtschaftsminister der führenden BRICS-Mitgliedsländer stehen kurz davor, ein multipolares internationales Währungssystem vorzustellen, das das Ende der Dominanz des US-Dollars als alleinige Weltreservewährung bedeutet.
Laut BRICS ist das erste Ziel die Abschaffung des US-Dollars. Sobald der Dollar entthront ist, werden die BRICS ein brandneues globales Zahlungssystem einführen, das die bestehende Weltordnung ersetzt.
Ein sinkendes Schiff des Westens
In den vergangenen zwei Jahren hat das BRICS-Wirtschaftsbündnis hart daran gearbeitet, den Status quo in Frage zu stellen. Dies hat zu verstärktem Widerstand des Westens geführt, der mit allen Mitteln versucht, das Unvermeidliche aufzuhalten. Während die BRICS-Mitgliedsländer zunehmend neue konkurrierende Währungen, neue Zahlungsmittel und neue Handelsprotokolle vorstellen, druckt der Westen fleißig Fiat-Geld und sendet es in die Ukraine.
Bei dem zweitägigen Treffen in der russischen Stadt Nischni Nowgorod waren Mitglieder aus 20 BRICS-Mitgliedern und Mitgliedswerbern anwesend, um über die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Expansionspläne zu diskutieren. Zu den Themen gehörten die Ausweitung von BRICS+, die verstärkten Bemühungen zur Entdollarisierung und der Aufbau weiterer Wirtschafts- und Handelsbeziehungen innerhalb des Blocks.
Lokale Währungen statt US-Dollar
Das Ziel Nr. 1 der BRICS ist es, sich vollständig vom US-Dollar zu lösen und stattdessen lokale Währungen für alle grenzüberschreitenden Transaktionen zwischen den Mitgliedsländern zu verwenden. Allein dieser Plan verlockt viele neue Länder dazu, den BRICS beizutreten, da sie es leid sind, dass ihre Volkswirtschaften mit Sanktionen eingeschränkt oder manipuliert werden.
BRICS bringt auch ein goldgedecktes Währungskonzept in Umlauf, das mit digitalen Zentralbankwährungen (CBDC) umgesetzt werden soll. Der russische Außenminister Sergej Lawrow bestätigte laut Business Insider, dass ein neues BRICS-Zahlungssystem in Vorbereitung ist, das es den Mitgliedsländern ermöglichen wird, den US-Dollar problemlos zu vermeiden. Er behauptete, die neue Plattform werde das internationale Währungssystem verbessern, indem sie es ermögliche, den gegenseitigen Handel in nationalen Währungen abzuwickeln.
Putins Aufruf zur Vermeidung „toxischer“ Währungen
Der russische Präsident Wladimir Putin forderte die BRICS-Mitglieder ebenfalls auf, den US-Dollar und andere „toxische“ Währungen zu meiden. Die BRICS-Staaten werden vom 22. bis 24. Oktober in Kasan, Russland, zusammentreffen, um das neue Zahlungssystem weiter auszugestalten und es von einem fast fertigen Konzept zur vollständigen Umsetzung zu bringen. Laut Putin werden heute 40 Prozent aller russischen Import- und Exporttransaktionen in Rubel abgewickelt – und dieser Prozentsatz nimmt ständig zu.
Jared Cohen, Präsident für globale Angelegenheiten bei Goldman Sachs, schrieb in Foreign Policy, dass alles, was die BRICS-Staaten derzeit tun, „echten geoökonomischen Gegenwind für den Dollar“ bedeutet, obwohl er immer noch glaubt, dass der US-Dollar als Leitwährung der Welt sicher ist.
Die geopolitischen und wirtschaftlichen Verschiebungen, die durch die BRICS-Initiativen angestoßen werden, könnten das globale Gleichgewicht nachhaltig verändern. Es bleibt abzuwarten, wie der Westen auf diese Herausforderung reagieren wird und ob die BRICS-Staaten ihre ambitionierten Ziele vollständig umsetzen können.
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