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18.12.2024
18:29 Uhr

Bundestagswahl 2025: Der Kampf um die Macht wird härter - Fairness-Abkommen als Lösung?

Bundestagswahl 2025: Der Kampf um die Macht wird härter - Fairness-Abkommen als Lösung?

Die politische Stimmung in Deutschland spitzt sich zu. Mit der bevorstehenden Bundestagswahl 2025 verschärft sich der Ton zwischen den Parteien merklich. Ein besonders deutliches Beispiel hierfür wäre die jüngste Bundestagsdebatte zur Vertrauensfrage des Bundeskanzlers, die von hitzigen Wortgefechten geprägt gewesen sei.

Ordnungsrufe und verbale Entgleisungen im Bundestag

Bundestagspräsidentin Bärbel Bas sähe sich zunehmend gezwungen, Ordnungsrufe zu erteilen. Besonders die AfD-Fraktion würde durch provokante Äußerungen auffallen. So hätte ein ehemaliger AfD-Abgeordneter Olaf Scholz als "Lügenkanzler" bezeichnet - eine Entgleisung, die prompt mit einem Ordnungsruf geahndet worden sei.

Die Grenzen des politischen Diskurses

Die renommierte Politikwissenschaftlerin Ursula Münch vertritt die Position, dass harte Auseinandersetzungen im politischen Diskurs durchaus legitim seien. Schließlich handle es sich um einen "Kampf" der Ideen und Konzepte. Allerdings müsse klar differenziert werden zwischen einem politischen Gegner und einem Feind - eine Unterscheidung, die offenbar nicht alle politischen Kräfte in Deutschland verinnerlicht hätten.

Der schmale Grat zwischen Konkurrenz und Feindschaft

"In Deutschland haben wir politische Kräfte, die eher im Freund-Feind-Denken sind. Und das ist ein Problem."

Versuch einer Selbstverpflichtung zur Fairness

In einem bemerkenswerten Schulterschluss hätten die Kanzlerkandidaten von Union, SPD und Grünen - Merz, Scholz und Habeck - öffentlich erklärt, einen respektvollen Wahlkampf führen zu wollen. Der SPD-Generalsekretär Matthias Miersch ginge noch einen Schritt weiter und fordere ein formelles Fairness-Abkommen, das insbesondere den Umgang mit Fake News und Social Media regulieren solle.

Experten zweifeln an Wirksamkeit

Politikwissenschaftler und Wahlkampfforscher stehen solchen Vereinbarungen allerdings skeptisch gegenüber. Dennis Steffan von der Freien Universität Berlin verweise darauf, dass personalisierte Angriffe und negative Kampagnen längst zur politischen Realität gehörten - nicht zuletzt, weil sie in den sozialen Medien besondere Aufmerksamkeit generierten.

Deutsche Besonderheiten im Wahlkampf

Im Gegensatz zu den USA würden die Deutschen jedoch aggressive persönliche Attacken mehrheitlich ablehnen. Herablassende Bemerkungen wie die Verwendung des Spitznamens "Fritze" für Friedrich Merz kämen zwar bei der eigenen Anhängerschaft gut an, schadeten aber in der breiten Wählerschaft.

Die kommenden Monate werden zeigen, ob die demokratischen Parteien ihre Selbstverpflichtung zur Fairness einhalten können - oder ob der Kampf um die Macht im Bund die guten Vorsätze zunichte macht.

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