Chinas wachsende J-20-Flotte setzt das Pentagon unter Druck
Im Wettlauf um die Luftherrschaft im Pazifikraum hat China einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. Mit der rasanten Erweiterung ihrer J-20 Stealth-Kampfjet-Flotte stellt die Volksrepublik die USA vor große Herausforderungen. Laut der Asia Times, die sich auf die Militäranalysten von Janes beruft, hat China seine J-20-Flotte erheblich erweitert, was die USA in Zugzwang setzen dürfte.
Rasantes Flottenwachstum
Bis Mai 2024 wurden laut Janes zwölf Luftbrigaden mit der Chengdu J-20 ausgestattet, was eine deutliche Steigerung gegenüber den 40 Flugzeugen Anfang 2022 darstellt. Allein im vergangenen Jahr seien mindestens 70 Maschinen in Dienst gestellt worden. Die Chengdu J-20 "Mighty Dragon" ist ein Kampfjet der fünften Generation, der als Gegenstück zur amerikanischen F-35 konzipiert wurde. Ihr Erstflug fand 2011 statt, die erste Indienststellung erfolgte 2017. Als modernstes Kampfflugzeug Chinas spielt die J-20 eine zentrale Rolle bei der Luftüberlegenheit im Südchinesischen Meer und der Taiwanstraße.
Kostendruck setzt Grenzen
Trotz des beeindruckenden Wachstums weist Janes darauf hin, dass die hohen Kosten von 110 Millionen US-Dollar pro Einheit die Produktion begrenzen könnten. Das chinesische Verteidigungsbudget von 232 Milliarden US-Dollar im Jahr 2024 würde jedoch weitere Anschaffungen ermöglichen. Die schnelle Expansion der J-20-Flotte könnte die USA und regionale Mächte wie Japan und Südkorea dazu veranlassen, ihre eigenen Programme für Kampfflugzeuge der fünften und sechsten Generation zu beschleunigen, was zu einem Anstieg der Militärausgaben im asiatisch-pazifischen Raum führen könnte.
US-Kampfflugzeugprogramm unter Druck
Die USA hingegen kämpfen mit steigenden Kosten und Verzögerungen bei der Modernisierung ihres F-35-Programms. Die Produktion der älteren F-22-Jets wurde bereits 2011 eingestellt und auf 187 Flugzeuge begrenzt. Die Kosten für die Modernisierung der vorhandenen F-35 sind laut einem Bericht des US Government Accountability Office (GAO) vom Mai 2024 auf über 2 Billionen US-Dollar gestiegen. Trotz der Indienststellung von rund 630 F-35 und Plänen zur Indienststellung von rund 1800 weiteren Flugzeugen sind die voraussichtlichen Wartungskosten von 1,1 Billionen US-Dollar im Jahr 2018 auf 1,58 Billionen US-Dollar im Jahr 2023 gestiegen, was zum Teil auf die Bemühungen um eine Verlängerung der Lebensdauer der Flugzeuge bis 2088 zurückzuführen ist.
China hat mit der J-20 aufgeholt
Die J-20 verfügt über fortschrittliche Tarnkappenfunktionen und einen geringen Radarquerschnitt. Ausgestattet mit einem aktiven Breitband-Aesa-Radar und sicheren Datenlinks für die Vernetzung, schließt China mit dem Jet technologisch zu den amerikanischen Pendants auf. In einem Beitrag für das International Security Industry Council (Isic) vom Mai 2021 hebt Roger Cliff die Leistungsfähigkeit der J-20 hervor, die durch die Entwicklung hochtemperaturbeständiger Werkstoffe und die Thrust-Vectoring-Technologie zur Verbesserung der Manövrierfähigkeit gesteigert wird. Darüber hinaus ergänzen fortschrittliche Luft-Luft-Lenkflugkörper wie die PL-15 und PL-21 die Kampffähigkeiten der J-20.
Pentagon vor schwieriger Entscheidung
Angesichts dieser Entwicklungen steht die US Air Force vor schwierigen Entscheidungen. Das Next Generation Air Dominance (NGAD)-Programm zur Entwicklung von Jets der sechsten Generation steht augenblicklich vor großen Herausforderungen, darunter Budgetbeschränkungen und technologische Herausforderungen. Die Debatte über die Luftüberlegenheit konzentriert sich nun auf die Frage, ob die USA in teure Kampfflugzeuge der sechsten Generation investieren oder sich auf anpassungsfähigere und kostengünstigere Lösungen wie leichte Kampfflugzeuge, unbemannte Luftfahrzeuge und weltraumgestützte Systeme konzentrieren sollten.
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