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17.07.2023
14:00 Uhr

Chinas Wirtschaft in der Krise: Ein Weckruf für die Weltwirtschaft?

Die Wirtschaft Chinas, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, zeigt deutliche Anzeichen einer Schwäche. Das Bruttoinlandprodukt wuchs im zweiten Quartal langsamer als erwartet, während der Außenhandel, ausländische Investitionen und der Immobilienmarkt einen dramatischen Absturz erlebten. Ist dies ein Weckruf für die Weltwirtschaft oder nur ein kurzfristiger Rückschlag für die chinesische Wirtschaft?

Chinas Wirtschaftskennzahlen im Sinkflug

Die jüngsten Wirtschaftszahlen aus China zeigen eine deutliche Abschwächung des Wachstums. Im zweiten Quartal verzeichnete die chinesische Wirtschaft nur ein Wachstum von ,8 Prozent gegenüber dem ersten Quartal, weit unter den Erwartungen. Dies ist ein starker Rückgang im Vergleich zu einem Wachstum von 2,2 Prozent im ersten Quartal nach der überraschenden Aufhebung fast aller Covid-Restriktionen durch die Regierung.

Die Inflation liegt bei Prozent, und die Preise für Konsumgüter sind sogar um ,5 Prozent gesunken. Dies deutet auf eine nahezu deflationäre Wirtschaft hin, was den Druck auf die chinesische Zentralbank erhöht, die Geldpolitik weiter zu lockern, um die Wirtschaft anzukurbeln.

Arbeitslosigkeit und Immobilienkrise

Die Arbeitslosenquote bei jungen Leuten zwischen 16 und 24 Jahren erreichte im Juni mit 21,3 Prozent einen neuen Rekord. Dies ist ein alarmierendes Zeichen für die chinesische Wirtschaft, da junge Menschen aufgrund ihrer geringen Berufserfahrung in einem Wirtschaftsabschwung tendenziell besonders betroffen sind.

Der Immobiliensektor, der fast 30 Prozent des chinesischen Bruttoinlandprodukts ausmacht, ist ebenfalls in der Krise. Das Verkaufsvolumen sank im Juni im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28 Prozent. Dies hat gravierende Auswirkungen auf die Lokalregierungen, die einen Großteil ihrer Einnahmen aus dem Verkauf von Land an Immobilienentwickler erzielen.

Ausländische Direktinvestitionen brechen ein

Ausländische Direktinvestitionen in China sind im ersten Quartal auf rund 20 Milliarden US-Dollar gesunken, nur ein Fünftel der 100 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Dies ist ein weiteres Zeichen dafür, dass das Vertrauen der internationalen Investoren in die chinesische Wirtschaft schwindet.

Die Unsicherheit der ausländischen Unternehmen in China ist groß. Sie kritisieren vage Sicherheitsgesetze wie das kürzlich verschärfte Anti-Spionage-Gesetz und fühlen sich von der Regierung im Vergleich zu chinesischen Unternehmen und insbesondere Staatsbetrieben oft benachteiligt.

Fazit

Die jüngsten Wirtschaftszahlen aus China sind ein Weckruf für die Weltwirtschaft. Sie zeigen, dass die chinesische Wirtschaft, die lange Zeit als Motor der Weltwirtschaft galt, vor ernsthaften Herausforderungen steht. Es bleibt abzuwarten, ob die chinesische Regierung in der Lage sein wird, die Wirtschaft wieder auf den Wachstumspfad zu führen. Doch eines ist sicher: Die Weltwirtschaft kann es sich nicht leisten, die Entwicklungen in China zu ignorieren.

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