Der Null-Prozent-Schwindel: Banken verschweigen Wärmepumpen-Kredite
In einem bemerkenswerten Enthüllungsbericht wird aufgezeigt, wie Banken den Zugang zu den äußerst günstigen Wärmepumpen-Krediten der staatlichen KfW-Bank verschleiern. Trotz der extrem attraktiven Konditionen, die vor allem einkommensschwächeren Haushalten zugutekommen könnten, werden diese Kredite kaum genutzt. Dies könnte daran liegen, dass die Banken wenig Interesse daran haben, diese Kredite zu vermitteln, da sie offenbar nicht lukrativ genug sind.
Wärmepumpen-Kredite: Ein kaum genutztes Angebot
Die Wärmepumpen-Kredite der KfW-Bank bieten insbesondere für Haushalte mit einem Einkommen von weniger als 90.000 Euro pro Jahr extrem günstige Zinssätze. Bei einer Laufzeit von bis zu fünf Jahren liegt der Zinssatz bei nur 0,01 Prozent, bei bis zu zehn Jahren bei 0,27 Prozent. Für Haushalte mit höheren Einkommen beträgt der Zinssatz etwa 3,3 Prozent, was immer noch deutlich unter den marktüblichen Konditionen liegt.
Trotz dieser hervorragenden Konditionen wurden bis Juli nur 1.431 dieser Kredite vergeben. Dies entspricht lediglich 2,7 Prozent derjenigen, die einen Zuschuss zum Kaufpreis beantragt haben. Dabei erfüllen mindestens 30 Prozent der Antragsteller die Kriterien für die besonders günstigen Konditionen.
Banken blockieren günstige Kredite
In der Branche gilt der KfW-Kredit als Flop. Hausbanken, über die der Kredit beantragt werden muss, weigern sich regelmäßig, ihn zu vermitteln. Der Grund dafür könnte sein, dass der Gewinn, den sie damit erzielen können, im Verhältnis zum Aufwand zu gering ist. Wie genau die Vergütung geregelt ist, teilt die KfW nicht mit. Sie räumt jedoch ein, dass keine Verpflichtung der Banken besteht, KfW-Kredite durchzuleiten.
Die KfW selbst sieht dennoch eine gute Nachfrage bei den Ergänzungskrediten zur Heizungsförderung. Eine Sprecherin der KfW betonte, dass das Produkt über alle Bundesländer hinweg angenommen werde. Doch die Realität zeigt ein anderes Bild: Kunden, die für ihre Wärmepumpe einen Kredit benötigen, weichen auf teurere Angebote kommerzieller Anbieter aus.
Teure Alternativen dominieren den Markt
Da die günstigen KfW-Kredite kaum genutzt werden, greifen viele Kunden auf kommerzielle Anbieter zurück. So kooperieren beispielsweise die Wärmepumpen-Installationsunternehmen Thermondo und Octopus seit Anfang des Jahres mit dem Finanzunternehmen Consors. Dieses finanziert deren Kunden die Wärmepumpe für bis zu zehn Jahre zu einem fixen Zinssatz von 6,49 Prozent. Auch der Anbieter 1Komma5Grad arbeitet mit Consors zusammen.
Ein weiteres Beispiel ist der überregionale Anbieter Enpal, der Kredite zu einem Zinssatz von 5,99 Prozent anbietet. Enpal hat mittlerweile fünf Milliarden Euro bei Investoren eingeworben, um diese Kredite zu finanzieren. Bis 2027 soll die Summe auf zehn Milliarden Euro steigen, wobei damit nicht nur Wärmepumpen, sondern auch Solaranlagen, Speicher und Ladepunkte finanziert werden.
Fazit: Ein verfehltes Förderinstrument
Die Enthüllung des Null-Prozent-Schwindels zeigt, wie ein eigentlich gutes Förderinstrument durch mangelnde Vermittlungsbereitschaft der Banken ins Leere läuft. Statt die günstigen KfW-Kredite zu nutzen, sind viele Haushalte gezwungen, teurere Kredite kommerzieller Anbieter in Anspruch zu nehmen. Dies stellt eine erhebliche Belastung dar und wirft die Frage auf, wie effektiv die Wärmewende unter diesen Bedingungen umgesetzt werden kann.
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