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04.09.2024
13:30 Uhr

Deutsche Banken rüsten sich für wirtschaftliche Herausforderungen

Deutsche Banken rüsten sich für wirtschaftliche Herausforderungen

Die deutschen Banken bereiten sich auf bevorstehende wirtschaftliche Schwierigkeiten und mögliche Kreditausfälle vor, die an die Zeiten der Corona-Pandemie im Jahr 2020 erinnern. Fast alle großen Geldhäuser haben ihre Risikovorsorge signifikant erhöht, um sich gegen Zahlungsausfälle abzusichern. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) warnt vor den drohenden Gefahren.

Deutsche Bank und andere Geldhäuser erhöhen Rückstellungen

Die Deutsche Bank hat allein Rückstellungen in Höhe von 1,6 Milliarden Euro gebildet, um sich gegen mögliche Zahlungsausfälle zu wappnen. Diese Summe ist vergleichbar mit den Rücklagen während der Corona-Pandemie, als man 1,8 Milliarden Euro zur Seite legte. Damals befürchtete man die Pleite zahlreicher Unternehmen. In ihrem letzten Geschäftsbericht erklärte die Deutsche Bank, dass die Risikovorsorge aufgrund wirtschaftlicher Unsicherheiten nun wieder deutlich erhöht wurde.

Schwache Konjunktur und Gewerbeimmobilien als Risikofaktoren

Die Gründe für diese erhöhten Rückstellungen sind vielfältig. Hauptsächlich werden die schwache Konjunktur und potenzielle Zahlungsausfälle im Gewerbeimmobiliensektor genannt. Doch die Deutsche Bank ist nicht das einzige Institut, das Kreditausfälle befürchtet. Nahezu alle Banken haben ihre Rücklagen erhöht, mit Ausnahme der Commerzbank, die eine leichte Reduzierung ihrer Risikovorsorge vornahm. Besonders auffällig ist die Vervierfachung der Rückstellungen bei der DZ Bank. Auch die Bayern LB, Helaba, NordLB und LBBW haben ihre Vorsorge deutlich aufgestockt.

Warnungen von der Bafin

Die wirtschaftliche Krisenstimmung hat auch die Bafin auf den Plan gerufen. Deren Chef, Mark Branson, warnte vor den Gefahren durch geopolitische Spannungen und betonte, dass sich die Banken in einer besonders schwierigen Ausgangslage befänden. Die Europäische Zentralbank (EZB) erhöhte 2023 die Leitzinsen, was dazu führte, dass Banken die höheren Kreditkosten schnell an ihre Kunden weitergaben, während sie die Zinsen auf Einlagen langsamer anpassten. Dadurch profitierten die Banken kurzfristig, da sie für das von Kunden erhaltene Geld mehr Zinsen erhielten, als sie selbst zahlten. Diese „Sonderkonjunktur“ sei nun jedoch vorbei, so Branson.

Politische und wirtschaftliche Unsicherheiten

Diese Entwicklungen werfen ein kritisches Licht auf die aktuelle wirtschaftliche und politische Lage in Deutschland. Während andere Länder wirtschaftlich aufholen, scheint Deutschland durch eine Kombination aus internen und externen Faktoren besonders betroffen zu sein. Die schwache Konjunktur, geopolitische Spannungen und strukturelle Probleme im Gewerbeimmobiliensektor tragen zu einer angespannten Lage bei, die die Banken zur Vorsicht zwingt.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Die erhöhten Rückstellungen der Banken könnten ein Indikator für kommende wirtschaftliche Herausforderungen sein, die nicht nur die Finanzinstitute, sondern auch die deutsche Wirtschaft insgesamt betreffen werden.

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