Deutscher Maschinenbauer meldet Insolvenz an – Mitarbeiter sollen sich „warm anziehen“
Die deutsche Wirtschaft steckt in einer tiefen Rezession, die zahlreiche Unternehmen hart trifft. Nun hat ein weiterer deutscher Maschinenbauer Insolvenz anmelden müssen. Das Rostocker Traditionsunternehmen Ingenieurtechnik und Maschinenbau GmbH (IMG) ist zahlungsunfähig. Diese Entwicklung wirft ein düsteres Licht auf die wirtschaftliche Lage in Deutschland.
IMG aus Rostock: Gehälter seit August nicht bezahlt
Das Amtsgericht Rostock hat die Insolvenz des Maschinenbauers IMG bestätigt. Rechtsanwalt Ulrich Rosenkranz wurde als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt. Über 100 Beschäftigte sind betroffen, deren Gehälter seit August nicht mehr gezahlt wurden. Dies erschwert die Arbeit des Insolvenzverwalters erheblich.
„Die Antragstellung ist sehr spät erfolgt“, erklärte der zuständige Richter am Amtsgericht, Steffen Rohn. Warum das Unternehmen in finanzielle Schieflage geraten ist, bleibt zunächst unklar. Die Gewerkschaft IG Metall berichtete, dass die Gehälter für Juli erst kürzlich gezahlt wurden und die Fernwärmeversorgung aufgrund unbezahlter Rechnungen eingestellt wurde. Den Mitarbeitern wurde per Rundschreiben mitgeteilt, dass sie sich „warm anziehen“ sollen.
Offene Rechnungen aus Indien als Ursache
Berichten zufolge führten offene Rechnungen eines indischen Unternehmens zur aktuellen finanziellen Misere. Das Rostocker Unternehmen hatte Anlagen geliefert, für die jedoch noch keine Zahlungen eingegangen sind. Diese offenen Forderungen haben die IMG in die Insolvenz getrieben.
Traditionsunternehmen mit internationaler Ausrichtung
Die IMG besteht seit über 50 Jahren und ist in den Bereichen Schiffbau, Stahlindustrie und Windenergie tätig. Besonders im Schiffbau hat das Unternehmen seit seiner Gründung 1959 in der DDR umfangreiche Erfahrung gesammelt. Seit der Wiedervereinigung hat sich die Firma international aufgestellt und weltweit Aufträge bedient. Laut IG Metall besteht daher auch nach der Insolvenz eine Zukunft für die IMG in Rostock.
Ein besorgniserregender Trend in der deutschen Wirtschaft
Die Insolvenz des Maschinenbauers IMG ist kein Einzelfall. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hat kürzlich festgestellt, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland auf einem Rekordhoch ist. Im dritten Quartal erreichte die Zahl der Insolvenzen einen Höchststand, der seit 2010 nicht mehr gesehen wurde.
Auch die Unternehmensberatung Falkensteg sieht diesen besorgniserregenden Trend. „Das zweite Halbjahr verspricht einen Sturm von Firmenpleiten. Zumal die zweite Jahreshälfte immer deutlich höhere Fallzahlen aufweist“, prognostiziert der Restrukturierungsexperte und Partner bei Falkensteg, Jonas Eckhardt.
Politische Verantwortung und wirtschaftliche Konsequenzen
Die aktuelle wirtschaftliche Lage und die steigende Zahl der Insolvenzen werfen auch ein kritisches Licht auf die politischen Entscheidungen der Bundesregierung. Die Rezession und die damit verbundenen Unternehmenspleiten könnten vermieden werden, wenn die politischen Rahmenbedingungen wirtschaftsfreundlicher gestaltet würden. Stattdessen scheint die aktuelle Regierung mit ihrer Politik die wirtschaftliche Misere weiter zu verschärfen.
Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen endlich aufwachen und die notwendigen Schritte einleiten, um die deutsche Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen. Die Zukunft vieler Unternehmen und ihrer Mitarbeiter hängt davon ab.
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