Deutsches Kriegsschiff soll gegen Huthis kämpfen – droht ein „Himmelfahrtskommando“?
Die deutsche Fregatte „Hamburg“ ist ins Rote Meer ausgelaufen, um im Rahmen der EU-Mission Aspides Handelsschiffe vor Angriffen der Huthi-Rebellen im Jemen zu schützen. Am Montag um 10 Uhr stach das Kriegsschiff in Wilhelmshaven in See. Doch an Bord herrscht Angst, weil an wichtiger Ausrüstung gespart wurde.
Angst an Bord der „Hamburg“
Die Soldaten an Bord der Fregatte „Hamburg“ sollen sich laut einem Bericht des NDR „mulmig“ fühlen. Sogar von einem „Himmelfahrtskommando“ sei in der Besatzung die Rede. Der Grund: Die Angriffe der Huthis werden mit großer Intensität geführt. Die Rebellen beschießen Handels- und Kriegsschiffe in der Region, die Beziehungen zu Israel unterhalten. Die Huthis deklarieren die Angriffe als legitime Reaktion auf Israels Krieg im Gazastreifen.
Wie schwer die Beschüsse ausfallen, berichtete unter anderem der Kapitän der französischen Fregatte „Alsace“, der von „ungehemmter Gewalt“ sprach, die sogar den Nato-Krieg in Libyen 2011 übertroffen hätte.
Fehlende Ausrüstung und mangelnde Vorbereitung
Die Hauptaufgabe der „Hamburg“ sei der Kampf gegen Bedrohungen jeglicher Art aus der Luft, erklärt die Bundeswehr. Dafür sei sie mit Aufklärungsmitteln und weitreichenden Flugkörpern ausgerüstet. Das Schiff habe sich auf der griechischen Insel Kreta auf den Einsatz vorbereitet.
Doch nicht nur die Eskalation des Krieges im Roten Meer macht den deutschen Soldaten zu schaffen, sondern auch der Umstand, dass die Marine für den Einsatz nicht ausreichend gewappnet ist. Laut NDR-Informationen fehlt der „Hamburg“ ein spezielles Radar, mit dem moderne Antischiffsraketen geortet werden können. Das Bundesverteidigungsministerium habe sich aus Kostengründen entschieden, die Radartechnik nicht nachzurüsten. Nun sei die Fregatte nicht alleine in der Lage dazu, Anti Ship Ballistic Missiles (ASBM) abzuwehren. So bleibt die „Hamburg“ auf andere Schiffe der EU-Mission angewiesen, die die Raketenangriffe orten müssen.
Politische und militärische Unsicherheiten
Ob die Soldaten dadurch nicht erheblichen Risiken ausgesetzt werden? Kapitän Andreas Schmidt beschwichtigt. Die Fregatte sei „gut ausgerüstet“ und die „Besatzung hervorragend ausgebildet“, schrieb er laut NDR in einem Brief an die Angehörigen der Besatzung. Die Sicherheit und das Wohl der Besatzung hätten „übergeordnete Priorität“.
Aber auch die Führung der Bundeswehr scheint ein mulmiges Gefühl zu haben. Wie der NDR berichtet, ist die Fregatte „Hamburg“ am Montag, anders als sonst üblich, ohne die Anwesenheit von Politik und Presse ausgelaufen. Die Besatzung habe darum gebeten. Sicherheit sieht anders aus.
Dieser Einsatz der deutschen Marine im Roten Meer wirft viele Fragen auf. Ist es wirklich sinnvoll, deutsche Soldaten in einen so gefährlichen Konflikt zu schicken, ohne ihnen die notwendige Ausrüstung zur Verfügung zu stellen? Die Bundesregierung sollte hier dringend handeln und die Sicherheit unserer Soldaten gewährleisten, bevor es zu spät ist.
Historischer Kontext und geopolitische Bedeutung
Die Situation im Roten Meer ist nicht neu. Bereits in der Vergangenheit gab es immer wieder Spannungen und Konflikte in dieser strategisch wichtigen Region. Der Jemen-Krieg, der seit Jahren tobt, hat das Gebiet zusätzlich destabilisiert. Die Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden, haben immer wieder gezeigt, dass sie bereit sind, mit aller Härte gegen ihre Feinde vorzugehen.
In diesem Kontext erscheint der Einsatz der „Hamburg“ als besonders riskant. Die deutsche Marine wird in einen Konflikt hineingezogen, der nicht nur regional, sondern auch geopolitisch von großer Bedeutung ist. Es bleibt zu hoffen, dass die Bundesregierung und die Bundeswehr die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit der Soldaten zu gewährleisten und gleichzeitig ihren Beitrag zur Stabilisierung der Region zu leisten.
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