Deutschland und Katar: Vertiefung der Zusammenarbeit in allen Bereichen geplant
Die Beziehungen zwischen Deutschland und Katar sollen weiter intensiviert werden. Bundeskanzler Olaf Scholz hat den Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, auf Schloss Meseberg empfangen, um über die zukünftige Zusammenarbeit zu sprechen. Dieser Empfang an einem solch besonderen Ort zeigt die hohe Wertschätzung, die Scholz dem Emir und der geopolitischen Rolle Katars entgegenbringt.
Dank für Vermittlung im Nahost-Konflikt
In den Gesprächen dankte Scholz dem Emir für die Vermittlungsbemühungen Katars im Gaza-Konflikt. Besonders die Rolle Katars bei der Geiselbefreiung und den Waffenstillstandsgesprächen zwischen Israel und der Hamas sei von großer Bedeutung. Scholz habe betont, dass der Tod des Hamas-Anführers Yahya Sinwar eine Chance für eine nachhaltige Vereinbarung darstellen könnte.
Diplomatische Anstrengungen für Frieden
Beide Seiten seien sich einig gewesen, dass für einen langfristigen Frieden verstärkte diplomatische Bemühungen notwendig seien. Besonders das Verhältnis zwischen Israel und Palästina stehe dabei im Fokus. Ein politischer Prozess hin zu einer Zwei-Staaten-Lösung müsse angestoßen werden, so die gemeinsame Auffassung.
Wirtschaftliche Interessen und Investitionen
Ein weiterer wichtiger Punkt der Gespräche war die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Katar, mit seinen riesigen Erdgasvorkommen, hat großes Interesse an Investitionen in Deutschland und möchte sein Flüssiggas auf dem deutschen Markt etablieren. Diese wirtschaftlichen Aspekte seien ebenfalls Teil der „engen und vielseitigen Partnerschaft“ zwischen den beiden Ländern.
Kritik an Katar bleibt bestehen
Trotz der engen Zusammenarbeit gibt es auch Kritik an Katar. Die Menschenrechtslage im Emirat und die finanzielle Unterstützung der Hamas stehen dabei im Vordergrund. Der Islamwissenschaftler Wolfram Steinberg habe betont, dass Katar neben Iran eine zentrale Rolle bei der militärischen Stärkung der Hamas spiele. Diese Unterstützung trage erheblich zum Tunnelbau im Gaza-Streifen bei, der seit Monaten als großes Problem gelte.
Abschiebungen nach Afghanistan
Ein weiterer Aspekt der Zusammenarbeit betrifft die Abschiebungen afghanischer Straftäter aus Deutschland. Katar habe Deutschland bereits bei solchen Abschiebungen unterstützt, da die Bundesregierung keine offiziellen Kontakte zu den Taliban unterhält. Im August seien 28 Kriminelle mit einem Flugzeug von Qatar Airways von Leipzig nach Kabul gebracht worden.
Keine klare Aussage zu zukünftigen Abschiebungen
Ob Katar Deutschland weiterhin bei diesen Abschiebungen unterstützen wird, blieb jedoch unklar. Regierungssprecher Steffen Hebestreit äußerte sich dazu nicht konkret, betonte aber die Anerkennung Deutschlands für die Rolle Katars bei den hochrangigen Treffen der Vereinten Nationen zu Afghanistan.
Die geplante Vertiefung der Zusammenarbeit in „allen Dimensionen“ zeigt, wie wichtig die Beziehungen zwischen Deutschland und Katar für beide Länder sind. Trotz der bestehenden Kritikpunkte scheint die Partnerschaft auf eine vielversprechende Zukunft ausgerichtet zu sein.
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