Die fundamentalen Irrtümer zur E-Mobilität: Ein kritischer Blick
Die Elektrifizierung des Wärme- und Mobilitätssektors, auch bekannt als Sektorenkopplung, steht vor immensen Herausforderungen. Während Deutschland inmitten einer stockenden Stromwende verharrt, erscheint der Vorstoß zur E-Mobilität als wenig durchdacht. Zwei zentrale Faktoren könnten das Vorhaben letztlich zum Scheitern bringen: die hohen Kosten und die menschliche Natur.
Die Illusion der Speicherlösungen
Die Vorstellung, dass eine stromspeichernde Wasserstoffwirtschaft die Lösung sein könnte, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als Fata Morgana. Die Kapazitäten neuer Pumpspeicherwerke und Großbatterien werden die Schwankungen der Einspeisung von Wind- und Solarstrom nicht ausgleichen können. Stattdessen taucht die Idee von intelligent verwalteten Kleinspeichern, sogenannten Schwarmspeichern, auf. Diese könnten theoretisch helfen, Netzschwankungen zu glätten, doch die praktische Umsetzung bleibt fraglich.
Der Flatterstrom und seine Tücken
Der natürliche Flatterstrom bringt unvorhersehbare Schwankungen mit sich. Besonders problematisch sind die hohen Gradienten, also die Leistungsänderungen pro Zeiteinheit, die bis zu fünf Gigawatt pro Stunde erreichen können. Diese Schwankungen stellen enorme Anforderungen an die Netzbetreiber, die durch die Abschaltung konventioneller Kraftwerke noch verschärft werden.
Stehen statt fahren: Die E-Mobilität als Schwarmspeicher?
Eine populäre Idee ist es, die Batterien von E-Mobilen zur Netzregelung zu nutzen, bekannt als "Vehicle-to-grid" (V2G). Doch bei genauer Betrachtung zeigt sich, dass diese Vision zahlreiche Hürden mit sich bringt. Die Verkaufszahlen von E-Fahrzeugen stagnieren, und ohne erneute Subventionierung wird die angestrebte Zahl von 15 Millionen Fahrzeugen bis 2030 kaum erreichbar sein. Zudem sind die technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine großflächige Implementierung von V2G noch lange nicht gegeben.
Das Problem der Emissionen
Die E-Mobilität wird oft als emissionsfrei dargestellt, doch dies ist ein Trugschluss. Zahlreiche Studien zeigen, dass die Produktion der Batterien enorme CO2-Emissionen verursacht. Professor Hans-Werner Sinn errechnete sogar, dass ein E-Mobil 219.000 Kilometer fahren müsse, um den CO2-Rucksack seiner Produktion zu kompensieren. Die Annahme, dass der Strom für E-Fahrzeuge emissionsfrei sei, ist ebenfalls falsch. Der Ladestrom stammt oft aus konventionellen Kraftwerken, wodurch die Emissionen lediglich verlagert werden.
Fazit: Der grüne Misserfolg
Die Elektrifizierung der Mobilität macht nur Sinn, wenn ausreichend emissionsarmer und regelbarer Strom zur Verfügung steht. Norwegen ist hier ein Vorbild, da über 90 Prozent des Stroms aus Wasserkraft stammen. In Deutschland hingegen führt die Zufallsproduktion von Ökostrom zu volkswirtschaftlich schädlichen Effekten. Der zusätzliche Fahrstrom muss vorrangig aus konventionellen Quellen oder Importen gedeckt werden.
Die E-Mobilität wird somit nicht das Klima retten. Vielmehr bedarf es einer grundlegenden Überarbeitung der Energiepolitik. Emissionsarmer Strom aus Kernkraft oder fortschrittlichen Kohletechnologien könnte eine Lösung sein. Letztlich entscheiden jedoch nicht politische Vorgaben, sondern die Verbraucher über den Erfolg der E-Mobilität. Verbote und Zwangsmaßnahmen werden auf Dauer nicht die gewünschten Ergebnisse bringen.
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