Die Tücken digitaler Zentralbankwährungen: CBDCs als trojanische Pferde der Finanzüberwachung
10. Mai 2024 – In einer Welt, in der digitale Technologien unsere Wirtschaft und Gesellschaft zunehmend durchdringen, arbeiten Zentralbanken weltweit fieberhaft an der Entwicklung eigener digitaler Währungen, sogenannter Central Bank Digital Currencies (CBDCs). Doch was auf den ersten Blick wie ein fortschrittlicher Schritt in die Zukunft der Finanzwelt wirkt, könnte sich als trojanisches Pferd entpuppen, das den Bürgern ihre finanzielle Privatsphäre und Freiheit raubt.
Die Illusion der Fortschrittlichkeit
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat sich laut Aussage ihres Präsidenten Thomas Jordan zum Vorreiter in Sachen Tokenisierung und digitaler Landeswährungen entwickelt. Aber was bedeutet das für den Durchschnittsbürger? Während die Tokenisierung von Vermögenswerten durchaus ihre Vorteile hat, wie die Reduktion von Kredit- und Liquiditätsrisiken, birgt die Einführung von CBDCs ein weitaus größeres Risiko: die totale Transparenz und Kontrolle durch den Staat.
Privatsphäre in Gefahr
Die Einführung von Retail-CBDCs, die auch Privathaushalten zugänglich gemacht werden sollen, würde bedeuten, dass der Staat Einblick in jede einzelne Transaktion hätte. Im Vergleich zu Kryptowährungen wie Bitcoin, die auf einer öffentlichen und dezentralen Blockchain operieren, würden CBDCs auf einer privaten Blockchain laufen, die vollständig von den Zentralbanken kontrolliert wird. Dies bedeutet, dass die Freiheit, anonyme Transaktionen durchzuführen, ein Relikt der Vergangenheit werden könnte.
Ein Schritt zurück in die Überwachung?
In Ländern wie China und Nigeria, wo CBDCs bereits eingeführt wurden, ist die Bevölkerung skeptisch und zögert, diese neuen digitalen Währungen zu nutzen. Es scheint, als ob die Bürger instinktiv die Gefahren erkennen, die mit einer vollständig transparenten und staatlich kontrollierten Währung einhergehen. Die Möglichkeit, dass der Staat den Kauf bestimmter Produkte verbieten oder Guthaben einfrieren könnte, erinnert unweigerlich an düstere Zeiten der Überwachung und Kontrolle.
Die Alternative: Kryptowährungen
Im Gegensatz zu CBDCs bieten Kryptowährungen wie Bitcoin einen echten Mehrwert in Form von Dezentralisierung und Widerstandsfähigkeit gegen Inflation. Bitcoin ermöglicht es, ohne Intermediäre schnell und grenzüberschreitend zu zahlen, ohne der Gefahr einer Zensur ausgesetzt zu sein. Die begrenzte Anzahl von Bitcoins garantiert zudem eine Art von Knappheit, die sie als Wertaufbewahrungsmittel attraktiv macht.
Die Rolle der Notenbanken
Obwohl die Bürger kein Interesse an CBDCs zeigen, setzen die Notenbanken ihre Entwicklungsarbeit fort. Die Aussage von SNB-Präsident Jordan, dass keine Pläne zur Einführung von Retail-CBDCs bestehen, könnte sich als ebenso trügerisch erweisen wie Walter Ulbrichts berühmte Worte vor dem Bau der Berliner Mauer. Die Versuchung für Notenbanken und Staaten, in Krisenzeiten auf die Möglichkeiten von digitalen Zentralbankwährungen zurückzugreifen, ist groß – und könnte zu einem Verlust der finanziellen Freiheit führen.
Fazit: Wachsam bleiben
Die Einführung von CBDCs mag auf den ersten Blick wie ein notwendiger Schritt in Richtung einer modernen Finanzwelt erscheinen. Doch bei genauerer Betrachtung offenbaren sich die potenziellen Gefahren für die Privatsphäre und die Freiheit des Einzelnen. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass wir als Bürger wachsam bleiben und uns für den Erhalt unserer finanziellen Autonomie einsetzen. Nur so können wir sicherstellen, dass die Zukunft der Währung nicht zu einer dystopischen Realität wird, in der jede Transaktion überwacht und kontrolliert wird.
Quellenverweis:
- Werner Grundlehner, "Darum sind CBDC keine Kryptos - und keine Bitcoin-Alternative", Tippinpoint News, 10. Mai 2024.
- Thomas Jordan, Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Innovationsgipfel der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS).
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