Europas Gasspeicher leeren sich in alarmierendem Tempo - Energiekrise droht sich zu verschärfen
Die Gasspeicher in Europa verzeichnen derzeit den schnellsten Rückgang seit 2016. Diese besorgniserregende Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die Energiesicherheit und Preisstabilität auf dem europäischen Kontinent haben.
Dramatischer Rückgang der Gasreserven
Die kombinierten Gasvorräte in den unterirdischen Speichern der Europäischen Union und Großbritanniens sind seit Beginn der Heizperiode am 1. Oktober bis zum 26. November um 83 Terawattstunden (TWh) gesunken. Dies entspricht einer mehr als vierfach schnelleren Entleerung im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre.
Kältewelle und Windstille als Hauptursachen
Zwei wesentliche Faktoren haben zu dieser prekären Situation beigetragen:
- Ein ungewöhnlich kalter Winterbeginn in Nordwesteuropa nach zwei außergewöhnlich milden Wintern
- Unterdurchschnittliche Windgeschwindigkeiten in der Nordsee, die zu einer reduzierten Stromerzeugung aus Offshore-Windparks führten
Alarmierende Prognosen für die Zukunft
Die Füllstände der Gasspeicher liegen aktuell bei durchschnittlich 87% - ein deutlicher Rückgang gegenüber 97% im Vorjahr. Experten prognostizieren, dass die Speicherstände am Ende des Winters etwa 30% niedriger ausfallen könnten als in den Rekordjahren 2022/23 und 2023/24.
Diese Entwicklung zeigt einmal mehr die Fragilität der deutschen und europäischen Energiewende. Die überstürzte Abkehr von konventionellen Energieträgern ohne ausreichende Alternativen rächt sich nun bitter.
Preisanstiege und wirtschaftliche Folgen
Die angespannte Situation spiegelt sich bereits in den Gaspreisen wider. Die Futures-Preise am niederländischen Title Transfer Facility sind im November auf durchschnittlich 44 Euro pro Megawattstunde gestiegen - eine deutliche Zunahme gegenüber 36 Euro im September.
Kritischer Ausblick auf 2025
Besonders besorgniserregend ist der Ausblick auf den Sommer 2025. Europa wird dann in einen verschärften Wettbewerb mit den asiatischen Wachstumsmärkten um LNG-Lieferungen treten müssen. Dies könnte zu einer weiteren Preisspirale führen und die ohnehin schon angespannte Wirtschaftslage zusätzlich belasten.
Diese Entwicklung unterstreicht einmal mehr die Notwendigkeit einer ausgewogenen und realistischen Energiepolitik, die nicht ideologischen Wunschvorstellungen folgt, sondern die Versorgungssicherheit und wirtschaftliche Stabilität in den Mittelpunkt stellt.
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