EZB-Zinssenkung: Auswirkungen auf Sparer und Baufinanzierungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat kürzlich eine Senkung des zentralen Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte beschlossen. Diese Entscheidung wird weitreichende Konsequenzen für Sparer und Kreditnehmer haben, insbesondere im Bereich Tagesgeld und Bauzinsen.
Die Entscheidung der EZB
Die Hauptaufgabe der EZB besteht darin, die Preisstabilität in der Eurozone zu gewährleisten. Alle sechs Wochen trifft sich das Gremium, um Maßnahmen zu erörtern, die notwendig sind, um die Inflation auf einem Niveau von zwei Prozent zu halten oder dorthin zurückzubringen. Das zentrale Instrument der EZB sind die Leitzinssätze, von denen drei besonders wichtig sind: der Einlagenzins, der Hauptrefinanzierungssatz und der Spitzenrefinanzierungssatz.
Weniger Zinsen für Sparer
Sparer, die ihr Geld auf Tages- oder Festgeldkonten angelegt haben, werden die Auswirkungen der Zinssenkung deutlich spüren. In der Vergangenheit konnten einige Banken den Einlagenzins der EZB von 3,75 Prozent direkt an ihre Kunden weitergeben. Nach der jüngsten Entscheidung sinkt dieser Satz jedoch auf 3,5 Prozent. Viele Banken hatten diese Senkung bereits in ihre Berechnungen einbezogen, weshalb sich die Konditionen für Sparer vielerorts bereits verschlechtert haben.
Aktuell liegt der Durchschnittszins für Tagesgeldkonten bei 2,03 Prozent, während Festgeldkonten mit einer Laufzeit von einem Jahr im Schnitt 2,67 Prozent bieten. Diese Werte lagen Ende des vergangenen Jahres noch deutlich höher. Auch bei längeren Laufzeiten über zwei, fünf oder zehn Jahre sind die Festgeldzinsen seit Jahresbeginn gesunken.
Auswirkungen auf Bauzinsen und Kredite
Der Hauptrefinanzierungssatz der EZB, der nun bei 3,65 Prozent liegt, beeinflusst maßgeblich die Bauzinsen. Geschäftsbanken, die sich Geld bei der EZB leihen, geben diese Kosten indirekt an ihre Kunden weiter. Bauzinsen reagieren häufig bereits im Vorfeld auf Änderungen des Leitzinses. Im Oktober 2023 lagen die Bauzinsen noch deutlich über vier Prozent, um dann zum Jahresende zu sinken. Derzeit liegt der Durchschnittszins für Baufinanzierungen mit zehnjähriger Zinsbindung bei 3,36 Prozent.
Weitere Zinsschritte ungewiss
Die EZB hat sich bislang nicht auf einen weiteren Senkungspfad festgelegt und verweist auf einen „datenbasierten Ansatz“ bei ihren Entscheidungen. Experten erwarten, dass dieser Ansatz auch bei den kommenden Sitzungen beibehalten wird.
Die jüngste Zinssenkung der EZB stellt sowohl für Sparer als auch für Kreditnehmer eine Herausforderung dar. Während die Sparer mit geringeren Renditen rechnen müssen, könnten sich Baufinanzierungen als etwas günstiger erweisen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die zukünftigen Entscheidungen der EZB auf die Finanzmärkte auswirken werden.
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