Führender Gesundheitsbeamter warnt vor Vogelgrippe-Virus als potenzieller Pandemie-Kandidat
Roman Wölfel, Leiter des Instituts für Mikrobiologie bei der Bundeswehr, hat eine deutliche Warnung ausgesprochen: Das Vogelgrippe-Virus sei ein „potenzieller Kandidat für eine zukünftige Pandemie“. Diese Aussage kommt nicht überraschend, da in den letzten Wochen und Monaten vermehrt Warnungen vor dem H5N1-Virus, besser bekannt als Vogelgrippe, laut wurden.
Historische Einordnung und aktuelle Entwicklungen
Das H5N1-Virus wurde vor weit über 60 Jahren entdeckt und hat seither immer wieder für Aufsehen gesorgt. Christian Drosten, ein weiterer prominenter Virologe, machte kürzlich ebenfalls auf die vermeintliche Gefährlichkeit des Virus aufmerksam. Nun schlägt auch Roman Wölfel Alarm. Seiner Meinung nach bedarf es einer kontinuierlichen Überwachung und Forschung, um auf mögliche Veränderungen im Verhalten des Virus vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können.
Anpassungsfähigkeit der Influenzaviren
Wölfel betont die hohe Anpassungsfähigkeit der Influenzaviren, die von einer Tierart auf eine andere überspringen können. Bisher sind Infektionen bei Menschen jedoch eine absolute Ausnahmeerscheinung. Hauptsächlich sind Vögel von dem Virus betroffen, wie der Name bereits nahelegt. In den USA gab es kürzlich auch Fälle, in denen sich Milchkühe mit dem Virus infizierten. Doch von einer Pandemie kann hier keinesfalls gesprochen werden. Von den rund 9 Millionen Kühen in den USA haben sich lediglich wenige tausend infiziert.
Übertragungswege und Risikoabschätzung
Die seltenen Übertragungen des Virus auf den Menschen ereigneten sich zumeist durch den Kontakt zu infizierten Milchkühen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist bisher nicht möglich. Das Friedrich-Loeffler-Institut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, schätzt die Gefahr, die von der Vogelgrippe ausgeht, entsprechend als äußerst gering ein. Wenn überhaupt, dürfte es nur zu sporadischen Infektionen bei Menschen kommen.
Impfstoffentwicklung und internationale Zusammenarbeit
Trotz der geringen Gefahr wurden in der jüngeren Vergangenheit erhebliche Anstrengungen bei der Herstellung von Impfstoffen gegen die Vogelgrippe unternommen. Vor rund einer Woche teilte die WHO mit, dass man das argentinische Unternehmen Sinergium Biotech bei der Forschung an mRNA-Impfstoffen gegen das Vogelgrippe-Virus unterstützen werde. Dies soll im Rahmen des Entwicklungsprogramms „Zentrum für Technologietransfer von mRNA-Impfstoffen“ geschehen, das im Jahr 2021 im Zuge der Corona-Pandemie ins Leben gerufen wurde.
Politische und gesellschaftliche Implikationen
Die Warnungen und Maßnahmen rund um die Vogelgrippe werfen erneut Fragen zur Handlungsfähigkeit und Prioritätensetzung der deutschen Regierung auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob die Bevölkerung erneut mit drastischen Maßnahmen konfrontiert wird, ähnlich wie während der Corona-Pandemie.
In Zeiten, in denen die deutsche Gesellschaft ohnehin stark gespalten ist, könnten solche Entwicklungen zu weiteren Spannungen führen. Es ist daher umso wichtiger, dass die Politik transparent und im Interesse der Bürger handelt, anstatt Panik zu schüren und voreilige Maßnahmen zu ergreifen.
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