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04.09.2024
07:45 Uhr

Gaspreise steigen stark: Ampel plant Schutz für Kunden – durch noch höhere Preise

Gaspreise steigen stark: Ampel plant Schutz für Kunden – durch noch höhere Preise

Die steigenden Gaspreise in Deutschland sorgen für erhebliche Unruhe unter den Verbrauchern. Die Ampel-Koalition plant nun Maßnahmen, um die Kosten für die Endkunden zu kontrollieren, die jedoch paradoxerweise zu noch höheren Preisen führen könnten. Die Bundesnetzagentur hat eine Lösung präsentiert, die viele Fragen aufwirft.

Heizungsgesetz und der Umstieg auf alternative Energien

Seit der Debatte um das Gebäudeenergiegesetz, auch bekannt als Heizungsgesetz, diskutiert Deutschland intensiv über den notwendigen Heizungstausch. Hausbesitzer fürchten hohe Mehrkosten, während die Wärmepumpenbranche zunächst einen Boom erlebte, dann aber aufgrund von Vertrauensverlusten Einbußen hinnehmen musste. Die Umstellung auf Wärmepumpen und Fernwärme stellt auch die Netzbetreiber vor Herausforderungen: Was tun, wenn die Erdgasnetze überflüssig werden, die Gesetzgebung aber weiterhin die Versorgung der Endnutzer verlangt?

Massive Anstiege der Netzentgelte für Gas

Die Prognosen sind alarmierend: Die Netzentgelte für Gas könnten um bis zu 40 Prozent steigen. Der Grund dafür ist der Rückgang der Gasnutzung, was bedeutet, dass die verbleibenden Kosten auf immer weniger Schultern verteilt werden müssen. Dies führt zu erheblichen Mehrkosten für die Verbraucher. Das Projekt „KANU 2.0“ der Bundesnetzagentur soll diesen Prozess regulieren und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Netzbetreiber sichern.

Die paradoxe Lösung der Ampel-Koalition

Um zukünftige exorbitante Preissprünge zu vermeiden, plant die Ampel-Koalition, die Netzentgelte für Gas schon jetzt zu erhöhen. Dies soll spätere, noch drastischere Kostensteigerungen abmildern. Diese Maßnahme steht im Kontext der Klimaschutzbemühungen der Bundesrepublik, die bis 2045 eine „Netto-Treibhausgasneutralität“ erreichen will. Einige Regionen, wie Augsburg, streben sogar an, dieses Ziel bereits 2035 zu erreichen.

Risiken und Unsicherheiten für die Verbraucher

Die Bundesnetzagentur warnt, dass schnellere Abschreibungen grundsätzlich höhere Entgelte mit sich bringen. Die konkreten Auswirkungen hängen stark von der regionalen Umsetzung der Wärmewende ab. Auf nationaler Ebene geht die Agentur von einem „moderaten“ Entgeltanstieg aus, doch die Unsicherheiten bleiben groß.

Die Zukunft der Gasnetze

Ein Paper des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) diskutierte im Frühjahr die Möglichkeit der Abschaltung der Gasnetze. Als fossiler Energieträger kann Erdgas die Anforderungen neuer Gesetzgebungen nicht mehr erfüllen. Gleichzeitig zwingt das Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) die Netzbetreiber, auch die letzten verbliebenen Kunden zu versorgen, selbst wenn dies wirtschaftlich nicht mehr rentabel ist.

Die Denkfabrik Agora Energiewende kam zu dem Schluss, dass in den 2040er-Jahren eine „Versechzehnfachung“ der Netzentgelte möglich wäre. Solche extremen Preissprünge will die Bundesnetzagentur mit KANU 2.0 verhindern.

Fazit

Die geplanten Maßnahmen der Ampel-Koalition und der Bundesnetzagentur werfen viele Fragen auf und sorgen für Unsicherheit unter den Verbrauchern. Während die Ziele des Klimaschutzes und der Dekarbonisierung klar sind, bleibt ungewiss, wie die steigenden Kosten für Gas sozialverträglich abgefedert werden sollen. Die deutschen Bürger sind erneut die Leidtragenden einer Politik, die oft ohne Rücksicht auf die realen Lebensumstände der Menschen gemacht wird.

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