Gold als Depotbeimischung: Stabilität in unsicheren Zeiten
Gold hat sich seit jeher als eine attraktive Anlageform erwiesen, die in Zeiten politischer und wirtschaftlicher Instabilität besonders geschätzt wird. Doch wie sinnvoll ist Gold wirklich als Beimischung in einem Anlageportfolio? Die Stiftung Warentest hat hierzu umfassende Analysen durchgeführt und interessante Ergebnisse präsentiert.
Goldpreis auf Rekordniveau
Der Goldpreis hat in den letzten Jahren stetig zugenommen und erreicht aktuell historische Höchststände. Eine Feinunze Gold kostet derzeit mehr als 2.600 US-Dollar, und auch in Euro gerechnet müssen Anleger tief in die Tasche greifen. Ein Krügerrand kostet momentan fast 2.500 Euro. Diese Preisentwicklung zeigt, dass Gold weiterhin als wertvolle Anlage betrachtet wird.
Stabilität durch Gold
Gold kann einem Anlageportfolio zu mehr Stabilität verhelfen. Besonders in unsicheren Zeiten zeigt sich das Edelmetall als wertvoll. Allerdings sollte man nicht den Fehler machen, Gold als absolut sichere Geldanlage zu betrachten. Wie bei Aktieninvestments gilt auch hier: Anleger sollten nur so viel Geld investieren, wie sie langfristig entbehren können. Kurzfristige Schwankungen und potenzielle Verluste sind auch bei Gold nicht auszuschließen.
Optimale Beimischung
Die Stiftung Warentest hat verschiedene Portfolio-Mischungen analysiert, um herauszufinden, wie hoch der Goldanteil sinnvollerweise sein sollte. Selbst das World Gold Council empfiehlt nicht mehr als 10 Prozent Goldanteil. Echte Goldfans plädieren dagegen für deutlich höhere Beimischungsquoten.
Langfristige Analysen
Die Analysen der Stiftung Warentest umfassen Depotverläufe seit Dezember 1969. Dabei wurden verschiedene Mischungen aus dem weltweiten Aktienmarkt und Gold untersucht. Das Ergebnis zeigt, dass ein kleiner Goldanteil das Portfoliorisiko verringern kann. Bei einem zu hohen Goldanteil steigt das Risiko jedoch wieder an.
Rendite und Risiko
Interessant ist, dass ein auf Rendite ausgerichtetes Portfolio ohne Anleihen mit einem Goldanteil von 56 Prozent den Verlust am geringsten halten konnte. In Kombination mit 44 Prozent Aktien hätte man schlimmstenfalls 28 Prozent verlieren können. Der globale Aktienmarkt ohne Beimischung hatte einen maximalen Verlust von rund 54 Prozent.
Optimale Mischung
Für die Rendite wäre ein Goldanteil von 21 Prozent optimal gewesen. Hier hätte die durchschnittliche jährliche Rendite bei 8,4 Prozent gelegen. Die Stiftung Warentest empfiehlt daher eine ausgewogene Mischung, je nach Risikobereitschaft und Anlageziel.
Fazit: Gold als sinnvolle Depotbeimischung
Ein Goldanteil von etwa 10 Prozent der gesamten Anlagesumme wird als vernünftiger Kompromiss erachtet. Dies verringert die Risiken im Portfolio, ohne zu stark auf Renditechancen zu verzichten. Für defensive Portfolios empfiehlt sich ein Goldanteil von 5 Prozent, während offensivere Portfolios bis zu 20 Prozent Gold enthalten können.
Wer jedoch zu sehr auf Gold setzt, vergibt Renditechancen. Nur für Anleger, denen die Verlustbegrenzung wichtiger ist als die Wertentwicklung, mag ein hoher Goldanteil das Richtige sein.
Insgesamt zeigt sich, dass Gold eine sinnvolle Ergänzung für ein Anlageportfolio darstellt, jedoch mit Bedacht und in Maßen eingesetzt werden sollte.
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