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12.06.2024
20:25 Uhr

Gold als Krisenschutz: Ein Blick in die Vergangenheit zeigt Stärken und Schwächen

Gold als Krisenschutz: Ein Blick in die Vergangenheit zeigt Stärken und Schwächen

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und politischer Spannungen suchen Anleger oft nach sicheren Häfen für ihr Vermögen. Gold, das seit Jahrhunderten als Symbol für Reichtum und Stabilität gilt, wird häufig als solch ein sicherer Hafen angesehen. Doch wie hat sich das Edelmetall in vergangenen Krisen tatsächlich bewährt?

Gold in der Ölkrise 1973: Ein Retter in der Not?

Die Ölkrise von 1973 war ein Wendepunkt für die globale Wirtschaft, der zu einem drastischen Anstieg der Energiepreise und einer weltweiten Rezession führte. In dieser Zeit erwies sich Gold als außerordentlich wertvolle Anlage, die ihren Besitzern eine beeindruckende reale Rendite von etwa 55 Prozent bescherte, während der Aktienmarkt mit Verlusten zu kämpfen hatte. Dieses Beispiel zeigt deutlich, dass Gold in Krisenzeiten seine Rolle als sicherer Hafen erfüllen kann.

Gold nach dem 11. September 2001: Ein vorübergehender Schutz?

Die schrecklichen Terroranschläge des 11. Septembers 2001 hatten nicht nur tiefgreifende Auswirkungen auf die Weltordnung, sondern auch auf die Finanzmärkte. In der unmittelbaren Folge stieg der Goldpreis um 6,5 Prozent an, während Aktienindizes wie der MSCI World Verluste verzeichneten. Dies unterstreicht die Tendenz von Gold, in Zeiten akuter Krisen als Fluchtburg zu fungieren.

Langfristige Betrachtung: Gold versus Aktien

Obwohl Gold in bestimmten historischen Momenten eine beachtliche Performance hingelegt hat, zeigt ein langfristiger Vergleich ein differenzierteres Bild. Zwischen 1975 und Ende 2023 erzielte Gold eine reale Rendite von 2,17 Prozent pro Jahr, während der MSCI World mit 6,66 Prozent pro Jahr dreimal so viel abwarf. Es scheint also, dass Gold zwar in stürmischen Zeiten ein sicherer Hafen sein kann, aber langfristig die Aktienmärkte die Nase vorn haben.

Die richtige Strategie: Diversifikation ist der Schlüssel

Was bedeutet das nun für Anleger, die überlegen, ihr Portfolio mit Gold abzusichern? Experten raten dazu, nur einen bestimmten Anteil des Vermögens in Gold zu investieren – maximal 10 Prozent wird empfohlen. Dies ermöglicht es, von der Sicherheit und Stabilität von Gold zu profitieren, ohne auf die langfristig höheren Renditechancen des Aktienmarktes zu verzichten.

Physisches Gold bevorzugen

Für diejenigen, die sich für eine Investition in Gold entscheiden, ist es ratsam, physisches Gold in Form von Münzen oder Barren zu erwerben. Dies bietet nicht nur psychologische Sicherheit, sondern auch steuerliche Vorteile, da nach einer Haltedauer von mindestens einem Jahr keine Steuern auf die Gewinne anfallen. Allerdings sollte auch die sichere Aufbewahrung des Edelmetalls bedacht werden – sei es in einem Bankschließfach oder einem heimischen Tresor.

Fazit: Gold als Teil einer ausgewogenen Anlagestrategie

Die Lehren aus der Vergangenheit zeigen, dass Gold seine Stärken in Krisenzeiten ausspielen kann, aber nicht als alleinige Anlagestrategie dienen sollte. Eine ausgewogene Diversifikation, bei der Gold neben anderen Anlageklassen seinen Platz findet, scheint der vernünftigste Weg, um Vermögen langfristig zu sichern und zu mehren. Die deutsche Wirtschaft und die Anleger sollten sich auf solide, bewährte Strategien verlassen, um sich in einem zunehmend volatilen globalen Umfeld zu behaupten.

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