Gold unter Druck: Anleihe-Renditen steigen und beeinflussen den Goldpreis
Der Goldmarkt erlebt derzeit turbulente Zeiten. Die Anleihe-Renditen sind zuletzt wieder deutlicher angestiegen und Gold geriet am Dienstag etwas unter Druck. Dies ist eine Entwicklung, die Anleger aufmerksam verfolgen sollten. Besonders im Hinblick auf die am Freitag anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen.
Goldpreisentwicklung am Monatsanfang
Am Dienstagvormittag notierte der Goldpreis am Spotmarkt mit 1.946 US-Dollar pro Unze, was 1.776 Euro entsprach. Damit kam Gold auf Dollar-Basis gegenüber der Vorwoche um ,7 Prozent zurück. Der Euro-Goldpreis hingegen zog um ,4 Prozent an. Nach einem Kursgewinn von fast 2 Prozent im vergangenen Monat (in Euro), begann der August mit leichten Verlusten. In beiden Währungen ging es am ersten Tag des Monats knapp 1 Prozent nach unten.
Anleihe-Renditen im Fokus
Mit den jüngsten Notenbank-Sitzungen wurden die Erwartungen an weiter steigende Zinsen nur mäßig gedämpft. Dazu beigetragen haben auch die nach wie vor hohe Inflation – insbesondere was die Kernraten betrifft. In diesem Zuge sind auch die Anleihe-Renditen erneut angestiegen. So rentierten 10-jährige US-Staatspapiere am Dienstag mit 4,01 Prozent – nach 3,87 Prozent in der Vorwoche. Währenddessen stiegen die Zinsen für deutsche Papiere von 2,41 Prozent auf 2,51 Prozent. Und entsprechende Aufschläge sehen wir auch bei den anderen europäischen Staatsanleihen.
Ausblick auf die US-Arbeitsmarktzahlen
Wichtigster Berichtstermin der neuen Woche bilden wohl die US-Arbeitsmarktzahlen für den Monat Juli. Sie werden am Freitagnachmittag veröffentlicht. Informationen, die auf eine Abschwächung der Wirtschaft hindeuten, reduzieren zwar die Zinserwartungen. Bei dem zuletzt positiven Momentum an den Aktienmärkten könnten aber größere Impulse von überraschend positiven Konjunktur-Signalen ausgehen.
Renditen und Gold: Ein komplexes Verhältnis
Welchen Einfluss haben die Anleiherenditen auf den Goldpreis? Generell lässt sich sagen: Wenn Staatsanleihen mit guter Bonität höhere Zinsen bringen, dann steigt deren Attraktivität unter defensiv ausgerichteten institutionellen Investoren. Dagegen wirkt das zinslose Gold als Anlageform dann in normalen Zeiten für solche Kapitalverwalter weniger lohnenswert. Auf solche Einflüsse reagieren auch automatisierte Handelssysteme. Allerdings sind die Anleiherenditen nur einer von vielen Aspekten, die eine Rolle bei der Entwicklung von Gold-Nachfrage und Goldpreis spielen. Wenn an den Kapitalmärkten sichere Häfen gesucht sind, steigen die Edelmetalle oft, während die Anleiherenditen sinken (steigende Anleihekurse).
Es bleibt also spannend, wie sich der Goldpreis in den kommenden Wochen entwickeln wird. Die steigenden Anleihe-Renditen und die anstehenden US-Arbeitsmarktzahlen könnten dabei eine entscheidende Rolle spielen.
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