Habeck lädt zum Autogipfel – Unterstützung für VW?
Wirtschaftsminister Robert Habeck besucht heute das VW-Werk in Emden und bringt mögliche Unterstützung vom Bund ins Spiel, um dem angeschlagenen Konzern zu helfen. Am Montag soll die Autobranche bei einem Gipfel über die Krise beraten.
Krise in der deutschen Autobranche
Sinkende Absatzzahlen, hohe Kosten und wachsende Konkurrenz aus China setzen der deutschen Autobranche stark zu. Besonders im Fokus steht derzeit der Autobauer Volkswagen, der sich selbst ein striktes Sparprogramm auferlegt hat. Wirtschaftsminister Habeck hat nun für kommenden Montag zu einem Branchengipfel eingeladen.
Teilnehmer des Gipfels
Laut Habecks Ministerium wurden zu dem geplanten Autogipfel neben dem Automobilbranchenverband VDA und der Gewerkschaft IG Metall auch Vertreter der größten deutschen Automobilhersteller und -zulieferer geladen. Im Mittelpunkt der Diskussionen wird der Umstieg hin zur E-Mobilität stehen, ein teures Unterfangen für viele Hersteller.
Aus der Förderprämie für E-Autos
Mit dem abrupten Aus der Förderprämie des Bundes für E-Autos drohen die Absatzzahlen weiter einzubrechen. Seit Mitte Dezember 2023 kann die staatliche Kaufprämie nicht mehr beantragt werden. Das vorzeitige Ende der Prämie ist den zu stopfenden Finanzlöchern im Bundeshaushalt geschuldet.
Habecks Besuch im VW-Werk Emden
Heute will Habeck das VW-Werk in Emden besuchen. Der Autobauer hat viel Geld investiert, um den Standort auf die Produktion von E-Autos umzurüsten. Es ist nach Zwickau das zweite VW-Werk überhaupt, in dem künftig nur noch E-Autos produziert werden sollen. Seit 2020 hat der Konzern eigenen Angaben zufolge bereits mehr als eine Milliarde Euro in den Umbau des Werks in Ostfriesland investiert.
Arbeitsplatzsicherung und Sparmaßnahmen
Etwa 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt VW in Emden und ist damit einer der größten Arbeitgeber der Region. Doch das Werk ist trotz des teuren Umbaus nicht voll ausgelastet. Anschlussverträge mit Leiharbeitern wurden bereits gestrichen, ebenso die Nachtschichten.
Droht ein massiver Stellenabbau?
Das VW sparen will, ist bereits seit Längerem bekannt. Anfang des Monats hatte der Konzern erklärt, dass Stellenstreichungen und Werksschließungen nicht mehr ausgeschlossen werden könnten. Nur etwa anderthalb Wochen später kündigte das Unternehmen die laufenden Tarifverträge und damit die seit 1994 geltende Beschäftigungssicherung. Betriebsbedingte Kündigungen sind damit ab Juli 2025 möglich.
In vorgezogenen Verhandlungen mit der IG Metall soll nun eine Anschlussvereinbarung für die aufgekündigte Tarifvereinbarung gefunden werden. Zuletzt hatte das Manager Magazin berichtet, bei VW könnten mittelfristig bis zu 30.000 Stellen gestrichen werden. Der Betriebsrat von VW bezeichnete die genannte Zahl jedoch als "Schwachsinn".
Politische Unterstützung für VW?
Es sei "sicher eine politische Aufgabe", die Märkte so mit Instrumenten auszustatten, "dass die Elektromobilität gestärkt wird", betonte Habeck am Donnerstag bei einem Besuch der angeschlagenen Meyer Werft in Niedersachsen. VW könnte ein Teil dieser "politischen Aufgabe" werden. "Das Land und der Bund denken darüber nach, wie wir das Unternehmen unterstützen können", betonte der Grünen-Minister. Denn es sei klar, "dass das Unternehmen und die Arbeitsplätze dort für Deutschland eine herausragende Bedeutung haben".
Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Maßnahmen beim Gipfel am Montag beschlossen werden und ob diese tatsächlich ausreichen, um die deutsche Autobranche und insbesondere Volkswagen nachhaltig zu unterstützen.
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