Historischer Höhenflug der AfD: Bürger sehnen sich nach Kurskorrektur
Die politische Landschaft in Deutschland erlebt eine bemerkenswerte Verschiebung. Laut dem jüngsten RTL/ntv-Trendbarometer, durchgeführt von Forsa, erreicht die Alternative für Deutschland (AfD) kurz vor Weihnachten einen historischen Umfragehöhepunkt. Mit 23 Prozent verzeichnet sie den höchsten Wert, den das Meinungsforschungsinstitut jemals auf Bundesebene für die Partei gemessen hat. Ein Prozentpunkt mehr als in der Vorwoche lässt die AfD den Abstand zur CDU/CSU, der stärksten politischen Kraft im Land, auf nur noch acht Prozent schrumpfen.
Während die Union unverändert bei 31 Prozent verharrt, behaupten die Regierungsparteien SPD (14 Prozent), Grüne (13 Prozent) und FDP (5 Prozent) ihre Positionen. Die Linke hingegen muss einen Dämpfer hinnehmen und fällt auf 3 Prozent zurück. Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Eine wachsende Zahl von Bürgern scheint sich von der etablierten Politik der Großen Koalition und der Ampelregierung abzuwenden und sucht nach Alternativen.
Die Umfrageergebnisse anderer Institute bestätigen diesen Trend. Die Union pendelt zwischen 30 und 32 Prozent, während die AfD sich mit Werten zwischen 20 und 23 Prozent fest etabliert. Die SPD, die Grünen und die FDP bewegen sich in ihren bekannten Bereichen, ohne signifikante Zugewinne zu verzeichnen.
Kanzlerpräferenzen: Bürger unzufrieden mit politischer Führung
Interessant sind auch die Ergebnisse zur direkten Kanzlerwahl. Hierbei würde sich ein Anteil von 15 Prozent für Olaf Scholz entscheiden, während Friedrich Merz 24 Prozent und Robert Habeck 18 Prozent der Stimmen auf sich vereinen könnten. Wird Annalena Baerbock in die Konstellation aufgenommen, erhält Scholz 19 Prozent, Merz 27 Prozent und Baerbock 17 Prozent. Die geringen Veränderungen gegenüber der Vorwoche zeigen, dass kein Kandidat derzeit eine dominierende Zustimmung genießt.
Ein alarmierendes Zeichen für die Verbindung zwischen Politik und Volk ist die Tatsache, dass 81 Prozent der Bürger den Eindruck verneinen, dass die meisten Bundespolitiker wissen, was die Menschen im Alltag bewegt. Diese Wahrnehmung wird quer durch alle gesellschaftlichen Gruppen geteilt, was auf eine tiefgreifende Entfremdung zwischen Bürgern und politischer Elite hindeutet.
Die Sehnsucht nach Veränderung
Die Ergebnisse der Umfrage könnten ein Indikator dafür sein, dass die Bürger eine Kurskorrektur in der Politik wünschen. Die steigenden Umfragewerte für die AfD weisen darauf hin, dass ein Teil der Bevölkerung sich nach einer Politik sehnt, die traditionelle Werte und die Interessen des deutschen Bürgers stärker in den Fokus rückt. Die Kritik an der Ampelregierung, insbesondere an den Grünen, wird in diesen Zahlen ebenso sichtbar wie das Bedürfnis nach einer politischen Alternative, die sich klar von der aktuellen Regierungspolitik abgrenzt.
Die Daten zu den Partei- und Kanzlerpräferenzen wurden von Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 12. bis 18. Dezember erhoben und basieren auf den Antworten von 2501 Befragten. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,5 Prozentpunkten. Die Einschätzungen zur "Berliner Blase" wurden am 15. und 18. Dezember mit einer Datenbasis von 1000 Befragten und einer statistischen Fehlertoleranz von +/- 3 Prozentpunkten erfasst.