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11.05.2023
09:17 Uhr

Inflation und Energiekrise: Pleitewelle rollt über Europa

Europäische Unternehmen kämpfen zunehmend mit finanziellen Schwierigkeiten, während die Inflation und die Energiekrise den Kontinent fest im Griff haben. Eine aktuelle Analyse der Wirtschaftsauskunftei „Creditreform“ zeigt alarmierende Zahlen in Bezug auf Firmeninsolvenzen in Europa.

Westeuropa und Osteuropa von steigenden Insolvenzen betroffen

Die Anzahl der Firmenpleiten ist im letzten Jahr in Westeuropa um 24,2 Prozent angestiegen, was insgesamt 139.973 Insolvenzen bedeutet. Osteuropa ist sogar noch stärker betroffen, hier verzeichnete man einen Zuwachs von 53 Prozent auf 60.010 Firmenpleiten. Dies sind beunruhigende Entwicklungen, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sind.

Gründe für die Pleitewelle: Inflation, Energiekrise und steigende Zinsen

Die Teuerungen in den Bereichen Energie und Rohstoffe stellen die Unternehmen vor große Herausforderungen. Die Energiekrise hat zu steigenden Preisen und Engpässen in der Versorgung geführt, was sich negativ auf die Produktionskosten auswirkt. Darüber hinaus belasten auch steigende Zinsen und Finanzierungskosten die Unternehmen und führen zu erhöhtem Druck auf die Liquidität.

Branchenübergreifende Auswirkungen

Die Pleitewelle macht auch vor Branchengrenzen nicht Halt. Besonders betroffen sind der Handel und das Gastgewerbe, in denen die Insolvenzen um 34,5 Prozent zugenommen haben. Im Baugewerbe wurden 24,7 Prozent mehr Pleiten verzeichnet, während der Dienstleistungssektor einen Anstieg von 20 Prozent und das verarbeitende Gewerbe einen Anstieg von 13,1 Prozent zu verzeichnen hatte.

Patrik-Ludwig Hantzsch, Chefökonom der Creditreform, erklärte, dass auch in den kommenden Monaten mit steigenden Insolvenzen zu rechnen sei.

Ausblick: Keine schnelle Besserung in Sicht

Die Prognosen für die kommenden Monate sind düster. Experten wie Patrik-Ludwig Hantzsch rechnen damit, dass die Zahl der Insolvenzen weiter ansteigen wird. Die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen bieten wenig Anlass zur Hoffnung auf eine rasche Besserung der Lage. Die anhaltende Inflation und Energiekrise könnten sich noch weiter zuspitzen und zusätzlichen Druck auf die Unternehmen ausüben.

Notwendige Maßnahmen zur Stabilisierung der Wirtschaft

Angesichts dieser Entwicklungen sind politische Entscheidungsträger gefordert, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die Wirtschaft zu stabilisieren und den Unternehmen in dieser schwierigen Phase Unterstützung zu bieten. Dazu könnten beispielsweise finanzielle Hilfen, steuerliche Entlastungen oder Investitionen in Infrastrukturprojekte zählen, die den betroffenen Branchen zugutekommen.

Fazit: Inflation und Energiekrise setzen Europa zu

Die Pleitewelle in Europa verdeutlicht die enormen Herausforderungen, denen sich Unternehmen aufgrund der Inflation und Energiekrise stellen müssen. Die steigenden Insolvenzzahlen sind ein alarmierendes Zeichen dafür, dass dringend politisches Handeln gefordert ist, um die Wirtschaft zu stabilisieren und den Unternehmen eine Perspektive für die Zukunft zu bieten.

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