Israel erklärt Militärchef der Hamas für tot
Gezielter Luftangriff Mitte Juli
Die israelische Armee hat bestätigt, dass Mohammed Deif, der Militärchef der Hamas, bei einem gezielten Luftangriff Mitte Juli im Gazastreifen getötet wurde. Diese Information wurde nach einer gründlichen Analyse der Geheimdienstdaten veröffentlicht. Der Angriff erfolgte in der Region um Chan Yunis, und die israelischen Streitkräfte (IDF) erklärten, dass Deif dabei ums Leben kam.
Verantwortlich für zahlreiche Angriffe
Mohammed Deif galt als einer der Hauptdrahtzieher hinter dem Großangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Krieg ausgelöst hatte. Neben Deif wurden auch der im Iran getötete Hamas-Chef Ismail Hanija und der im Gazastreifen vermutete Jahya Sinwar als Hauptverantwortliche genannt. Verteidigungsminister Yoav Gallant begrüßte den Tod Deifs als „großen Schritt“ zur Vernichtung der Hamas als militärische und politische Organisation und bezeichnete Deif als den „Bin Laden Gazas“.
Hintergrund und Bedeutung
Mohammed Deif, dessen vollständiger Name Mohammed Ibrahim Al-Masri lautet, war der Anführer der Essedin-al-Kassam-Brigaden, des bewaffneten Arms der Hamas. Seit fast drei Jahrzehnten war er einer der meistgesuchten Männer Israels. Die USA setzten ihn 2015 auf eine Fahndungsliste mit „internationalen Terroristen“. Deif war bekannt für seine geheimen Aufenthaltsorte und seine Vorsicht im Umgang mit Technologie aus Angst um seine Sicherheit.
Ein Leben im Untergrund
Deif, 58 Jahre alt, stammte aus einer palästinensischen Flüchtlingsfamilie, die sich im Flüchtlingslager Khan Younis niedergelassen hatte. Er begann während seines Studiums an der Islamischen Universität Gaza aufzufallen und schloss sich der Hamas an. Nach einer kurzen Haftzeit in Israel in den späten 1980er Jahren begann er in den frühen 1990er Jahren, den militärischen Flügel der Hamas im Westjordanland aufzubauen. Im Mai 2000 wurde er von der palästinensischen Autonomiebehörde verhaftet, entkam jedoch mit Beginn der Zweiten Intifada.
Reaktionen und Folgen
Der Tod Deifs könnte als bedeutender Schlag gegen die Hamas angesehen werden. Verteidigungsminister Gallant betonte, dass die Operation zeige, dass sich die Hamas in Auflösung befinde. Die Hamas hatte jedoch nach dem Angriff verneint, dass Deif unter den Opfern sei. Der Luftangriff, bei dem eine 900 Kilogramm schwere Bombe eingesetzt wurde, hinterließ einen tiefen Krater und tötete nach Angaben des von der Hamas geleiteten Gesundheitsministeriums im Gazastreifen mehr als 90 Menschen.
Historische Perspektive
Die Eliminierung von Mohammed Deif könnte als Teil einer größeren Strategie Israels betrachtet werden, die militärische und politische Infrastruktur der Hamas zu schwächen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Ereignisse auf die Stabilität und das Machtgefüge in der Region auswirken werden. Die israelische Regierung hat in der Vergangenheit immer wieder betont, dass sie entschlossen sei, gegen terroristische Bedrohungen vorzugehen, um die Sicherheit ihres Landes zu gewährleisten.
Der Tod Deifs ist ein weiteres Kapitel in der langen und komplexen Geschichte des israelisch-palästinensischen Konflikts, der weiterhin die geopolitische Landschaft des Nahen Ostens prägt.
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