Italienische Regierung schockt mit 40% Sondersteuer für Banken
Die italienische Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat die Finanzwelt mit einer überraschenden Entscheidung aufgeschreckt: In ihrer letzten Sitzung vor der Sommerpause beschloss das Kabinett eine 40%ige Steuer auf die "Extragewinne" der Banken für das Jahr 2023. Dieser unerwartete Schritt könnte laut der Nachrichtenagentur Ansa über 2 Milliarden Euro in die Staatskasse spülen.
Die Hintergründe der Entscheidung
Die Begründung für diese Maßnahme lieferte der stellvertretende Ministerpräsident Matteo Salvini. Er verwies auf die Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB), die zu einer Verteuerung von Krediten geführt hätten. Diese Kostensteigerung sei jedoch nicht an die Bankkunden weitergegeben worden. "Die Zinserhöhung der EZB führte zu einem Anstieg der Kreditkosten für Haushalte und Unternehmen in Italien. Für die Verbraucher hat es keine ebenso rasche, schnelle und wichtige Erhöhung gegeben", so Salvini.
Die Auswirkungen auf den Finanzmarkt
Die Ankündigung der Sondersteuer sorgte für Turbulenzen an der Mailänder Börse. Die Aktien der größten italienischen Banken stürzten ab: UniCredit fiel um bis zu 6,5 %, Intesa Sanpaolo um bis zu 7,5 %. Auch der gesamte Bankensektor der Eurozone wurde in Mitleidenschaft gezogen, darunter auch die Deutsche Bank und die Commerzbank.
Die Reaktion der Analysten
Analysten der Citigroup bewerten die neue Steuer als "wesentlich negativ" für die Banken. Sie würde sich sowohl auf das Kapital und den Gewinn als auch auf die Eigenkapitalkosten der Bankaktien auswirken. Die vorgeschlagene außerordentliche Steuer auf die "Extragewinne" der Banken könnte die Nettoeinnahmen der Banken im Jahr 2023 um etwa 10 % kürzen, so die Berechnungen von Bloomberg Intelligence.
Kritik an der EZB
Antonio Tajani, ebenfalls stellvertretender Ministerpräsident in Italien, wies die Schuld für die Situation der Banken der EZB zu. "Wir sagen seit Monaten, dass die EZB die Zinsen zu Unrecht erhöht hat und dass dies eine unvermeidliche Folge ist", sagte Tajani.
Ein weiterer Schritt in die falsche Richtung?
Diese Entscheidung der italienischen Regierung könnte als weiteres Beispiel für eine fehlgeleitete Politik gesehen werden, die die Wirtschaft belastet und die Bürger bevormundet. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Maßnahme auf das Vertrauen der Investoren und die Stabilität des italienischen Bankensektors auswirken wird.
Die Bedeutung für Edelmetalle
Angesichts der Unsicherheit, die diese Entscheidung auf den Finanzmärkten verursacht, könnten Anleger dazu neigen, sicheren Häfen wie Gold und Silber zuzuwenden. Edelmetalle haben sich in der Vergangenheit als stabile Wertanlagen in Krisenzeiten erwiesen und könnten daher von solchen politischen Entscheidungen profitieren.
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