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04.12.2023
11:50 Uhr

Joachim Gauck: "Nicht alles, was wir nicht mögen, können wir verbieten"

Joachim Gauck: "Nicht alles, was wir nicht mögen, können wir verbieten"

Der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck hat sich kürzlich in einem Interview mit der "Augsburger Allgemeinen" zur Debatte um ein mögliches Verbot der AfD geäußert. Gauck, der in der Vergangenheit immer wieder durch seine kritischen Äußerungen auffiel, hält wenig von einem Verbot der Partei. "Nicht alles, was wir nicht mögen, können wir verbieten", so Gauck. Damit stellt er sich gegen die Stimmen, die ein Verbot der AfD fordern.

„Genauso unsinnig ist es zu sagen, wer die AfD wählt, sei automatisch ein Nazi“, sagte Gauck.

Er betonte, dass nicht jeder, der die AfD wähle, automatisch ein Nazi sei. Ein Teil dieser Wähler wünsche sich lediglich eine Rückkehr zu früheren Zeiten, und zwar "am liebsten ohne Ausländer". Gauck kritisierte jedoch, dass diese Menschen nicht hinterfragten, wer dann die Ernte einbringen würde.

Gauck: "Deutschland wäre schöner ohne die AfD"

Trotz seiner kritischen Haltung gegenüber einem Verbot der AfD, äußerte Gauck den Wunsch, dass Deutschland ohne die AfD "schöner" wäre. Dennoch betonte er: "Die AfD ist in freien Wahlen gewählt worden, die Gesellschaft hat ihr eine politische Würde zugesprochen".

Gauck zeigte sich zudem zuversichtlich, dass die deutsche Demokratie stark genug sei, um mit einer nationalpopulistischen bis nationalistischen Partei umzugehen. Er ist der Ansicht, dass die AfD im Meinungsstreit unterliegen werde.

AfD in Umfragen stark

Die AfD erreicht derzeit in bundesweiten Umfragen Werte zwischen 19 und 22 Prozent und steht damit an zweiter Stelle nach CDU/CSU. Im nächsten Jahr stehen Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen an. Dort kam die AfD zuletzt in Umfragen auf Werte von mehr als 30 Prozent.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die politische Landschaft in Deutschland weiterentwickeln wird. Eines ist jedoch sicher: Die AfD hat einen festen Platz im deutschen Parteienspektrum erobert und wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle in der deutschen Politik spielen.

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