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07.10.2024
06:56 Uhr

John Bolton: Trump meint es ernst mit NATO-Austritt

John Bolton: Trump meint es ernst mit NATO-Austritt

Die sicherheitspolitische Landschaft Europas könnte vor einer dramatischen Veränderung stehen, sollte Donald Trump erneut ins Weiße Haus einziehen. Diese Warnung kommt von keinem Geringeren als John Bolton, dem ehemaligen Nationalen Sicherheitsberater unter Trump. Bolton betonte in einem Interview mit der Funke Mediengruppe, dass Trumps Drohung, die USA aus der NATO zurückzuziehen, keineswegs eine leere sei.

Europas Verteidigungsausgaben im Fokus

Bereits 2018, beim NATO-Gipfel in Brüssel, habe Trump ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, aus dem Bündnis auszutreten. Bolton appellierte an die europäischen Staaten, sich stärker auf ihre eigene Verteidigung zu konzentrieren und ihre Ausgaben in diesem Bereich signifikant zu erhöhen. Die USA müssten ihr Verteidigungsbudget von derzeit drei auf fünf bis sechs Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern, so Bolton. Dies bedeute im Umkehrschluss auch für Europa eine Verdopplung der Verteidigungsausgaben.

Schlechte Nachrichten für die Ukraine

Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine zeichnete Bolton ein düsteres Bild. Russlands Präsident Wladimir Putin spiele auf Zeit und hoffe auf eine erneute Präsidentschaft Trumps. Ein Wahlsieg Trumps wäre eine sehr schlechte Nachricht für die Ukraine, da Trump plane, Russland alle annektierten Gebiete in der Ukraine zu überlassen. Zudem würde die Ukraine der NATO fernbleiben, was im Wesentlichen Putins Position entspreche.

Autoritäre Führer und Trumps Anfälligkeit

Bolton äußerte zudem Bedenken, dass autoritäre Führer wie Xi Jinping, Kim Jong-un oder Wladimir Putin in Trump ein leichtes Ziel sehen könnten. Trump glaube, dass er sich mit diesen "starken Kerlen" gut verstehen würde, was jedoch eine gefährliche Fehleinschätzung sei.

Historische Verantwortung und aktuelle Herausforderungen

Die NATO wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet, um Frieden und Stabilität in Europa zu gewährleisten. Ein Austritt der USA aus diesem Bündnis könnte die gesamte Sicherheitsarchitektur des Kontinents ins Wanken bringen. Es liegt nun an den europäischen Staaten, ihre Verteidigungsstrategien zu überdenken und sich weniger auf die USA zu verlassen.

Die aktuellen Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie wichtig eine stabile und verlässliche Partnerschaft innerhalb der NATO ist. Europas Zukunft hängt davon ab, wie entschlossen und geschlossen die Mitgliedsstaaten auf diese potenziellen Herausforderungen reagieren.

Die politische Landschaft ist im Wandel, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln werden. Doch eines scheint sicher: Ein zweiter Trump im Weißen Haus würde nicht nur Amerika, sondern die ganze Welt vor neue, unvorhersehbare Herausforderungen stellen.

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