
Kairo präsentiert gigantischen Wiederaufbauplan für Gaza - Direkte Antwort auf Trumps umstrittene "Riviera"-Vision
In einer bemerkenswerten diplomatischen Initiative hat Ägypten einen ambitionierten 90-seitigen Masterplan für den Wiederaufbau des kriegszerstörten Gazastreifens vorgelegt. Das Mammutprojekt, das sich auf etwa 50 Milliarden Euro belaufen würde, erscheint wie eine direkte Reaktion auf die kürzlich von Donald Trump geäußerten kontroversen Vorschläge zur Zukunft der Region.
Ehrgeizige Pläne für eine neue Metropole am Mittelmeer
Der ägyptische Entwurf sieht nicht weniger als eine komplette Transformation des derzeit von Trümmern übersäten Küstenstreifens vor. Bis zum Jahr 2030 sollen moderne Wohnkomplexe für drei Millionen Menschen entstehen, flankiert von einem internationalen Flughafen, einem Seehafen sowie ausgedehnten Hotel- und Freizeitanlagen. Die Vision einer florierenden Mittelmeermetropole wirkt dabei fast surreal angesichts der aktuellen Zerstörung in der Region.
Politische Realität contra Planungsfantasien
Doch wie so oft im Nahen Osten drohen die ambitionierten Pläne an den politischen Realitäten zu scheitern. Die vorgesehene Übergangsphase, in der ein Technokraten-Gremium unter der Schirmherrschaft der Palästinensischen Autonomiebehörde die Kontrolle übernehmen soll, erscheint angesichts der verhärteten Fronten zwischen Hamas und Fatah kaum durchführbar. Die Hamas zeigt keinerlei Bereitschaft zur Machtabgabe, während Israel sowohl eine Hamas-Beteiligung als auch eine PA-Kontrolle kategorisch ablehnt.
Arabische Einheit gegen "ethnische Säuberung"
Der ägyptische Plan positioniert sich als klare Alternative zu Trumps höchst umstrittenen Vorschlägen einer "Umsiedlung" der palästinensischen Bevölkerung nach Ägypten und Jordanien - ein Konzept, das von den Vereinten Nationen als Aufruf zur ethnischen Säuberung scharf kritisiert wurde. Mohammed Higasi, ehemaliger ägyptischer Vize-Außenminister, betont die "arabische Einheit" bei den Wiederaufbauplänen als Gegenentwurf zu Trumps Vision.
Internationale Unterstützung trotz fraglicher Umsetzbarkeit
Beim Gipfeltreffen in Kairo demonstrierten hochrangige Teilnehmer wie UN-Generalsekretär António Guterres und Vertreter verschiedener arabischer Staaten ihre Unterstützung für den Plan. Doch die entscheidende Frage bleibt: Wie realistisch ist eine Umsetzung angesichts der prekären Waffenruhe und der festgefahrenen politischen Situation? Die Geschichte gescheiterter Friedensinitiativen in der Region mahnt zur Skepsis.
Die Teilnehmer des Gipfels forderten den UN-Sicherheitsrat auf, Friedenstruppen in die Region zu entsenden - ein weiterer Versuch, dem ambitionierten Wiederaufbauplan mehr Realitätsnähe zu verleihen. Doch ob dieser neue Anlauf mehr Erfolg haben wird als seine zahlreichen gescheiterten Vorgänger, bleibt höchst fraglich.
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