Massiver Protest auf den Kanaren gegen illegale Migration
Die Kanarischen Inseln, ein beliebtes Ziel für westafrikanische Migranten, erleben derzeit eine Welle des Protests. Tausende Bewohner gingen am Sonntag in Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife auf die Straßen, um gegen die illegale Migration zu demonstrieren.
Unmut über steigende Migrantenzahlen
Die Demonstranten trugen Schilder mit Aufschriften wie „Die Kanarischen Inseln haben eine Grenze“ und „Zuerst solidarisch, dann getäuscht“. Viele Banner richteten sich direkt gegen den sozialistischen spanischen Premierminister Pedro Sánchez, dessen migrationsfreundliche Politik auf scharfe Kritik stößt. Die Kanarischen Inseln sind zu einem Brennpunkt der Migrationskrise geworden. Laut der EU-Grenzschutzagentur Frontex kamen allein in den ersten beiden Monaten dieses Jahres 12.092 illegale Migranten über die Atlantikroute auf die Inseln – eine Steigerung von 541 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Herkunft der Migranten
Die Mehrheit der Migranten stammt aus Westafrika, insbesondere aus Ländern wie Mali, Senegal, Mauretanien und Marokko. Die prekäre Sicherheitslage in diesen Regionen treibt viele Menschen zur Flucht. Bereits im Juli fanden große Demonstrationen gegen die Migrationsströme aus Afrika statt. Versuche, diese Demonstrationen als Hassverbrechen zu verbieten, scheiterten jedoch.
Überlastung der Aufnahmesysteme
Die Zahl der ankommenden Migranten erreicht im Herbst und Winter ihren Höhepunkt. Innerhalb von nur 15 Tagen im Oktober kamen 4.050 Migranten auf den Kanaren an, was etwa 13 Prozent der jährlichen Ankünfte ausmacht. Bis Mitte Oktober zählte man insgesamt 32.878 Migranten, im Vorjahr waren es im selben Zeitraum 23.537. Die kanarischen Behörden rechnen bis Jahresende mit einem Rekordhoch von 50.000 Ankünften.
Kapazitätsprobleme und Zeltstädte
Die Aufnahmesysteme der Kanaren sind massiv überlastet. Trotz Aufstockungen in den vergangenen Jahren liegt die Auslastung bei fast 300 Prozent der eigentlichen Kapazität. Besonders dramatisch ist die Situation bei minderjährigen Migranten. Die Inseln mussten bereits Zeltstädte errichten, um die rund 16.000 minderjährigen Migranten unterbringen zu können. Obwohl die Kanarischen Inseln nur 1,48 Prozent der Fläche Spaniens ausmachen, sind dort derzeit 40 Prozent aller minderjährigen und unbegleiteten Migranten untergebracht.
Forderungen der Demonstranten
Die Demonstranten fordern ein Ende der illegalen Einwanderung und eine stärkere Kontrolle der Grenzen. Mit Plakaten wie „Stoppt die illegale Einwanderung“ und „Verteidigt unsere Stadtviertel“ machten sie ihren Unmut deutlich. Die Proteste zeigen, dass die Bevölkerung der Kanaren die Belastungen durch die hohe Zahl an Migranten nicht länger hinnehmen will.
Es bleibt abzuwarten, wie die spanische Regierung auf diese Proteste reagieren wird und ob es zu politischen Veränderungen kommt, die die Situation auf den Kanaren entspannen könnten. Die aktuelle Lage zeigt jedoch deutlich, dass die Migrationspolitik in Spanien dringend überdacht werden muss.
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