Massiver Rücktritt in der Grünen Jugend Schleswig-Holstein: Krise verschärft sich
Die Grünen Jugend befindet sich in einer tiefen Krise. Nachdem bereits der Bundesvorstand seinen Rücktritt erklärt hatte, folgen nun auch zahlreiche Landesvorstände diesem Beispiel. Besonders besorgniserregend ist die aktuelle Entwicklung in Schleswig-Holstein, wo sieben von acht Vorstandsmitgliedern geschlossen ihre Ämter niedergelegt haben.
Ein weiterer Rücktritt erschüttert die Grünen Jugend
Die Rücktrittswelle innerhalb der Grünen Jugend scheint nicht abzureißen. Nach dem Rückzug des Bundesvorstands und mehrerer Landesvorstände, hat nun auch der Landesvorstand der Grünen Jugend in Schleswig-Holstein seinen Rücktritt bekanntgegeben. Sieben der acht Vorstandsmitglieder traten geschlossen zurück, darunter auch die Landessprecherin Katharina Kewitz.
Gründe für den Rücktritt
In einer Stellungnahme erklärte Kewitz, dass die Partei ihre ursprünglichen Ziele verraten habe. „Das, wofür wir kämpfen, lässt sich mit dieser Partei nicht erreichen“, so Kewitz. Die Grünen hätten sich zu stark an den Erfordernissen der Regierungskoalition orientiert und würden somit ihre eigenen Ansprüche auf sozial-ökologische Gerechtigkeit vernachlässigen. Kewitz betonte zudem, dass es in Deutschland derzeit an einer starken linken Kraft fehle.
Ein Blick auf die bundesweite Austrittswelle
Diese Entwicklung in Schleswig-Holstein ist kein Einzelfall. Bereits in der vergangenen Woche hatte der Landesvorstand der Grünen Jugend in Nordrhein-Westfalen seinen Rücktritt erklärt. Auch hier begründeten die Vorstandsmitglieder ihren Schritt damit, dass die Grünen keine linke Politik mehr verfolgen würden.
Ähnlich verhielt es sich in Bayern, wo ebenfalls alle acht Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt ankündigten. Die Landesvorsitzende der Grünen, Eva Lettenbauer, bestätigte dies und erklärte, dass der Vorstand seine Geschäfte jedoch noch bis zur Neuwahl Ende November fortführen werde.
Weitere Rücktritte in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz
Auch in Niedersachsen kam es zu Rücktritten. Die Vorsitzenden des Landesvorstands der Grünen Jugend, Rukia Soubbotina und David Christner, traten zurück und verließen die Partei. Beide teilten auf ihren Social-Media-Kanälen ein Video der neu gegründeten Initiative „Zeit für was Neues“.
In Rheinland-Pfalz erklärten zwei Vorstandsmitglieder, die zugleich Sprecher des Landesverbandes der Grünen Jugend waren, ihren Rücktritt und Austritt. Drei der insgesamt acht Vorstandsmitglieder wollen jedoch in der Grünen Jugend bleiben und ihre Arbeit fortsetzen.
Bundesvorstand plant neuen Jugendverband
Der Rücktritt des Bundesvorstands der Grünen Jugend hatte bereits am Mittwoch für Schlagzeilen gesorgt. Der ehemalige Bundesvorstand plant die Gründung eines „neuen, dezidiert linken Jugendverbands“ und präsentierte eine Website mit dem Namen „Zeit für was Neues“. In einer Mitteilung erklärte der Vorstand, dass die Entscheidung zum Rücktritt und Austritt schon länger feststand, man jedoch bewusst gewartet habe, um die Landtagswahlkämpfe nicht negativ zu beeinflussen.
Die Entwicklung innerhalb der Grünen Jugend zeigt deutlich, dass die Partei in einer tiefen Krise steckt. Die zunehmenden Rücktritte und Austritte werfen die Frage auf, ob die Grünen noch in der Lage sind, ihre ursprünglichen Werte und Ziele zu vertreten. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und welche Konsequenzen dies für die Partei und die politische Landschaft in Deutschland haben wird.
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