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23.12.2024
22:42 Uhr

Neue geopolitische Spannungen gefährden globale Stabilität und Entwicklung

Neue geopolitische Spannungen gefährden globale Stabilität und Entwicklung

Die geopolitische Lage nach dem Ende des ersten Kalten Krieges entwickelt sich zunehmend besorgniserregend. Statt einer erhofften Friedensdividende und verstärkter internationaler Zusammenarbeit zeichnet sich ein gefährlicher Trend zu neuen Konfrontationen und Spannungen ab.

Das gescheiterte Versprechen einer friedlicheren Weltordnung

Nach dem Fall der Sowjetunion keimte kurzzeitig die Hoffnung auf eine neue, stabilere Weltordnung auf. Der amerikanische Politikwissenschaftler Francis Fukuyama sprach gar vom "Ende der Geschichte" und dem endgültigen Triumph von Kapitalismus und liberaler Demokratie. Diese optimistische Einschätzung sollte sich jedoch als fataler Irrtum erweisen.

NATO-Expansion trotz völkerrechtlicher Bedenken

Besonders die aggressive Osterweiterung der NATO bis an die russischen Grenzen hat zu einer dramatischen Verschärfung der Spannungen beigetragen. Dabei wurden völkerrechtliche Bedenken und russische Sicherheitsinteressen weitgehend ignoriert. Die USA definieren als dominante Macht eigenmächtig neue internationale Normen und setzen diese auch gegen den Widerstand von Verbündeten durch.

Entwicklungsländer im Kreuzfeuer der Großmächte

Die Länder des globalen Südens geraten zunehmend zwischen die Fronten der Großmächte. Statt dringend benötigter Entwicklungshilfe fließen immer mehr Ressourcen in militärische Aufrüstung. Die offiziellen Entwicklungshilfezahlungen der reichen Länder liegen mit etwa 0,3% des Nationaleinkommens weit unter der zugesagten Quote von 0,7%.

Die neue geopolitische Situation untergräbt Frieden, Nachhaltigkeit und menschliche Entwicklung. Hegemoniale Prioritäten bedrohen weiterhin das Wohlergehen der Menschheit und die Aussichten auf Fortschritt.

Europäische Union auf Konfrontationskurs

Auch die EU unter Führung von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlägt einen zunehmend konfrontativen Kurs ein. Der ehemalige EU-Außenbeauftragte Josep Borrell verglich Europa gar mit einem "Garten", der sich gegen den "Dschungel" des globalen Südens verteidigen müsse - eine Rhetorik, die an dunkelste koloniale Zeiten erinnert.

Verpasste Chancen der Zusammenarbeit

Dabei zeigt die Geschichte, dass internationale Kooperation durchaus Erfolge erzielen kann. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Ausrottung der Pocken durch amerikanisch-sowjetische Zusammenarbeit Ende der 1970er Jahre. Solche konstruktiven Ansätze werden heute jedoch durch konfrontative Politikansätze verdrängt.

Die wirtschaftlichen Folgen dieser Entwicklung sind verheerend. Statt in nachhaltige Entwicklung und Armutsbekämpfung fließen knappe Ressourcen zunehmend in militärische Aufrüstung und strategische Machtprojekte. Eine Trendwende ist dringend erforderlich, erscheint angesichts der verhärteten Fronten aber zunehmend unwahrscheinlich.

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