Neue Studie: Handystrahlung durch 3G führt zu Zelltod
Mobiltelefone sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie erleichtern unser Leben in vielen Bereichen, sei es beim Bezahlen von Rechnungen oder beim Streaming von Videos. Doch die Bedenken über die Auswirkungen der von ihnen ausgesendeten hochfrequenten elektromagnetischen Felder (HF-EMF) nehmen zu. Eine aktuelle Studie wirft nun ein neues Licht auf die möglichen gesundheitlichen Risiken.
Signifikante Störungen der Zellteilung
Eine neue Studie, veröffentlicht in der Fachzeitschrift „Environmental Research“, hat signifikante Störungen der Zellteilung beim Menschen nachgewiesen. Die Forscher untersuchten 41 Teilnehmer, die an fünf aufeinanderfolgenden Tagen jeweils zwei Stunden pro Tag Kopfhörer trugen, die ein 3G-Mobilfunksignal ausstrahlten. Dabei wurde die Exposition zufällig einer Seite des Kopfes zugewiesen.
Vor der Studie und drei Wochen nach der Exposition sammelten die Wissenschaftler Zellen von den Wangen auf beiden Seiten des Kopfes der Probanden. Auf der Seite des Kopfes, die der 3G-Strahlung ausgesetzt war, fanden sie eine signifikante Zunahme von zweikernigen Zellen und Anzeichen von Zelltod. Auf der anderen Seite des Kopfes wurden keine derartigen Auswirkungen festgestellt.
Langfristige gesundheitliche Folgen?
Die Forscher bezeichnen die Studie als bedeutsam, da es sich um die erste kontrollierte Interventionsstudie am Menschen handelt, die die zytotoxischen Auswirkungen von Handystrahlung untersucht. Frühere Studien beschränkten sich meist auf Tierversuche. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Exposition gegenüber HF-EMF mit bestimmten Hirntumoren in Verbindung stehen könnte.
Die Studienautoren vermuten, dass die beobachteten Ergebnisse entweder auf eine Entzündungsreaktion oder die Freisetzung freier Radikale zurückzuführen sein könnten. Diese Mechanismen könnten eine Rolle bei der Entstehung von Krebs spielen.
Handystrahlung: Krebserregend oder nicht?
Obwohl Mobiltelefone hochfrequente elektromagnetische Felder aussenden, die auch in Radarsystemen und Mikrowellen verwendet werden, senden sie mit deutlich geringerer Intensität. Die Frage, ob diese Strahlung gesundheitsschädlich ist, bleibt umstritten. Zahlreiche Studien haben auf mögliche Risiken hingewiesen, doch Institutionen wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) betonen, dass bei Einhaltung der Grenzwerte keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten seien.
Der Grenzwert für die spezifische Absorptionsrate (SAR-Wert) liegt beim Telefonieren am Ohr bei 2 Watt pro Kilogramm Körpermasse. Für andere Körperteile beträgt der Grenzwert 4 Watt pro Kilogramm. Diese Werte geben an, wie viel elektromagnetische Energie der Körper aufnimmt und in Wärme umwandelt.
Internationale Krebsforschungsagentur warnt
Mehrere Studien deuten jedoch darauf hin, dass mobilfunkspezifische elektromagnetische Felder Krebs verursachen könnten. Ein Ausschuss der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) der Weltgesundheitsorganisation stellte 2011 fest, dass Handystrahlung „möglicherweise krebserregend für den Menschen“ sei. Ein Bericht aus dem Jahr 2013 unterstrich das Potenzial für ein erhöhtes Krebsrisiko bei Personen, die HF-Strahlung ausgesetzt sind.
Seitdem fordert das wissenschaftliche Gremium der IARC immer wieder, neu verfügbare Forschungsergebnisse zu prüfen. Doch aufgrund begrenzter Ressourcen konzentriert sich die Agentur auf Themen mit höherer Priorität, wie das krebserregende Potenzial von Paracetamol und Haarfärbemitteln.
Diese neue Studie könnte die Debatte über die Sicherheit von Handystrahlung neu entfachen und die Notwendigkeit weiterer Forschung unterstreichen. Die gesundheitlichen Risiken durch die alltägliche Nutzung von Mobiltelefonen sollten nicht unterschätzt werden.
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