Neue Studie zu Corona-Impfnebenwirkungen wirft kritische Fragen auf
Die Debatte um die Sicherheit und Verträglichkeit der Corona-Impfstoffe erhält neue Nahrung: Eine internationale Studie, die Daten von 99 Millionen Geimpften aus acht Ländern analysierte, legt detailliert dar, welche Nebenwirkungen am häufigsten auftraten. Die Ergebnisse sind ein wichtiger Baustein im fortwährenden Diskurs um Nutzen und Risiken der Impfung.
Umstrittene Impfkomplikationen
Die Studie, die deutsche Fälle nicht einschloss, fokussierte sich auf die drei am meisten verbreiteten Impfstoffe: Biontech/Pfizer, Moderna und Astrazeneca. Untersucht wurden vordefinierte, mögliche Folgeerkrankungen innerhalb eines Risiko-Intervalls von 42 Tagen nach der Impfung. Zu den beobachteten Nebenwirkungen zählten unter anderem neurologische, hämatologische und kardiovaskuläre Beschwerden.
Neurologische und hämatologische Auffälligkeiten
Insbesondere nach der Astrazeneca-Impfung wurden erhöhte Fälle von Guillain-Barré-Syndrom, akuter disseminierter Enzephalomyelitis und transversaler Myelitis registriert. Die WHO und EMA haben diese Zusammenhänge anerkannt und die Informationen in den Fachinformationen ergänzt. Auch bei den mRNA-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna wurden neurologische Auffälligkeiten beobachtet.
Kardiovaskuläre Nebenwirkungen
Ein weiterer Schwerpunkt der Studie lag auf der Untersuchung von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen. Hier zeigte sich, dass insbesondere nach der Verabreichung der mRNA-Impfstoffe die Inzidenzraten für Myokarditis über dem Schwellenwert lagen. Die Ergebnisse führten zu einer Aktualisierung der Fachinformationen dieser Impfstoffe.
Kritische Einordnung der Studienergebnisse
Die Studie stellt fest, dass die identifizierten Sicherheitssignale zwar selten sind, aber dennoch ernst genommen werden müssen. Experten weisen darauf hin, dass die Schwellenwerte, die ein Sicherheitssignal definieren, relativ hoch angesetzt sind. Die Forschenden betonen zudem, dass das Risiko einer Corona-Infektion im Vergleich zu den Risiken durch die Impfung berücksichtigt werden muss. So wäre das Risiko für bestimmte Erkrankungen nach einer Infektion um ein Vielfaches höher als nach einer Impfung.
Die Situation in Deutschland
In Deutschland liegt die Verantwortung für die Überwachung der Impfstoffe beim Paul-Ehrlich-Institut. Laut deren Bericht gab es nach über 192 Millionen Impfungen etwa 1,77 Verdachtsfälle auf Nebenwirkungen pro 1000 Impfungen. Ein geringer Anteil dieser Meldungen wurde als ursächlich mit der Impfung in Verbindung gebracht. Im Vergleich dazu verzeichnete das Robert-Koch-Institut seit Pandemiebeginn über 180.000 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19.
Fazit: Wachsame Beobachtung gefordert
Die neue Studie unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Überwachung und Bewertung der Impfstoffe. Sie bestätigt bereits bekannte seltene Nebenwirkungen und weist auf weitere potenzielle Risiken hin. Während die Impfung weiterhin als wichtiges Instrument im Kampf gegen die Pandemie gilt, ist eine kritische Auseinandersetzung mit den Risiken unabdingbar. Es ist die Pflicht der zuständigen Behörden, die Bevölkerung transparent und umfassend zu informieren und die Sicherheit der Impfstoffe zu gewährleisten.
Die Studie zeigt auf, dass trotz der unbestreitbaren Erfolge der Impfkampagne, eine wachsame Beobachtung und kritische Bewertung der Impfnebenwirkungen essentiell sind, um das Vertrauen der Bürger in die öffentliche Gesundheitspolitik zu stärken und eine informierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen.
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