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08.10.2024
06:31 Uhr

Neuer Höchststand: Immer mehr Rentner sind auf Sozialhilfe angewiesen

Neuer Höchststand: Immer mehr Rentner sind auf Sozialhilfe angewiesen

Die Zahl der Rentner in Deutschland, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, hat einen neuen Höchststand erreicht. Laut einer aktuellen Auskunft des Statistischen Bundesamtes gegenüber der BSW-Gruppe im Bundestag bezogen Ende des ersten Halbjahres 2024 bundesweit 728.990 Menschen die sogenannte Grundsicherung im Alter. Dies bedeutet einen Anstieg um rund 37.000 Personen im Vergleich zum Vorjahr, als noch 691.820 Senioren Sozialhilfe bezogen.

Dieser besorgniserregende Trend zeigt, dass immer mehr Menschen im Rentenalter nicht von ihrer Rente leben können und auf zusätzliche staatliche Unterstützung angewiesen sind. Im Vergleich zu 2015, als 523.160 Rentner Grundsicherung erhielten, bedeutet dies einen Anstieg um rund 39 Prozent. Anspruch auf Grundsicherung im Alter haben Personen, die eine bestimmte Altersgrenze erreicht haben – derzeit 67 Jahre – und deren Rente nicht für den Lebensunterhalt ausreicht.

Die bittere Realität der Altersarmut

Die zunehmende Altersarmut in Deutschland ist ein alarmierendes Zeichen für die unzureichende Rentenpolitik der aktuellen Bundesregierung. BSW-Parteichefin Sahra Wagenknecht äußerte sich gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) und bezeichnete die Zahlen als "den nächsten Offenbarungseid für die Ampel". Sie kritisierte, dass immer mehr Rentner zum Sozialfall werden und dies eine beschämende Bilanz für den zuständigen Minister Heil sei. Wagenknecht vermutet, dass die Dunkelziffer der Altersarmut sogar noch höher liege, da sich viele Senioren den demütigenden Gang zum Sozialamt ersparen würden.

Erwerbstätigkeit im Rentenalter

Ein weiterer besorgniserregender Aspekt ist, dass im Jahr 2023 rund 13 Prozent der Rentner im Alter von 65 bis 74 Jahren erwerbstätig waren, obwohl sie bereits eine Altersrente bezogen. Diese Entwicklung zeigt, dass viele Rentner gezwungen sind, trotz ihres Alters weiterzuarbeiten, um ihren Lebensunterhalt bestreiten zu können. Dies stellt die Frage nach der sozialen Gerechtigkeit und der Verantwortung des Staates gegenüber seinen älteren Bürgern in den Vordergrund.

Sozialer Sprengstoff und Altersarmut

Diese Entwicklung ist nicht nur besorgniserregend, sondern birgt auch erheblichen sozialen Sprengstoff. Die zunehmende Altersarmut könnte zu einer weiteren Spaltung der Gesellschaft führen und das Vertrauen in die staatlichen Institutionen erschüttern. Es ist dringend notwendig, dass die Politik hier gegensteuert und Maßnahmen ergreift, um die finanzielle Situation der Rentner zu verbessern.

Mehr über die Ursachen und Auswirkungen der Altersarmut in Deutschland können Sie in unserem ausführlichen Beitrag zur Altersarmut nachlesen.

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