Neuer Plan der Ampel: Sicherung von 3500 Euro Netto-Rente pro Monat
Die Ampel-Koalition berät derzeit über einen Gesetzesentwurf zur Überarbeitung der privaten Rentenversorgung. Eine aktuelle Schätzung zeigt auf, welcher monetäre Vorteil dabei entstehen könnte.
Einleitung: Die Problematik der Altersarmut
In Deutschland sind immer mehr Menschen von Altersarmut betroffen. Trotz jahrzehntelanger Arbeit reicht die Rente oft nicht aus, um den Lebensabend finanziell abzusichern. Das liegt auch am bestehenden Modell der Altersvorsorge, das neben der gesetzlichen und betrieblichen Rente auch Eigeninitiative fordert. Bisher fehlten jedoch die richtigen Anreize, um privat vorzusorgen. Dies soll sich nun ändern.
Der Plan von Bundesfinanzminister Lindner
Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat einen Plan zur Reform der privaten Rente vorgelegt. Ziel ist es, den Deutschen bis zu 600 Euro im Jahr vom Staat zu ermöglichen. Kernstück dieses Plans ist ein staatlich gefördertes Altersvorsorgedepot, in das Bürger investieren können. Der Staat steuert dabei 20 Cent pro investiertem Euro bei, bis maximal 3000 Euro im Jahr. Eltern erhalten 25 Cent pro Euro, wobei die Förderung pro Kind auf 300 Euro im Jahr gedeckelt ist. Geringverdiener und Berufseinsteiger dürfen sich über zusätzliche Boni freuen.
Details des Altersvorsorgedepots
Das Altersvorsorgedepot soll es ermöglichen, in ETFs, Aktien oder Immobilienfonds zu investieren. Der Förderbetrag soll ab 2030 auf bis zu 700 Euro im Jahr steigen. Auf das Geld kann erst ab dem Rentenalter zugegriffen werden, wobei verschiedene Auszahlungsmodelle zur Verfügung stehen. Die erste Besteuerung erfolgt bei der Auszahlung.
Berechnungen und Prognosen
Die Online-Investmentfirma Growney hat berechnet, wie viel Rente eine Person realistisch ansparen könnte. Dabei wurde deutlich, dass sich das Altersvorsorgedepot auch ohne staatliche Förderung lohnt. Hier einige Beispiele:
- 150 Euro monatlich, ledig, kinderlos, 47 Jahre Einzahlung: 2318 Euro (ohne Förderung), 3515 Euro (mit Förderung)
- 100 Euro monatlich, ledig, 1 Kind, 37 Jahre Einzahlung: 930 Euro (ohne Förderung), 1366 Euro (mit Förderung)
- 300 Euro monatlich, ledig, 37 Jahre Einzahlung: 2559 Euro (ohne Förderung), 3586 Euro (mit Förderung)
- 200 Euro monatlich, Paar, 2 Kinder, 27 Jahre Einzahlung: 827 Euro (ohne Förderung), 1277 Euro (mit Förderung)
- 250 Euro monatlich, Paar, kinderlos, 17 Jahre Einzahlung: 508 Euro (ohne Förderung), 664 Euro (mit Förderung)
Die Berechnungen basieren auf einem gleichbleibenden Steuervorteil und einem Freibetrag bei der Kapitalertragssteuer von 1000 Euro pro Person. Für die monatliche Rente wurden 20 Prozent Steuern abgezogen, und es wurde von einer durchschnittlichen Rendite von 6,5 Prozent im Jahr ausgegangen.
Reaktionen und Umfrageergebnisse
Der Vorschlag von Lindner stößt auf Zustimmung innerhalb der Koalition und könnte bald beschlossen werden. Das Altersvorsorgedepot könnte ab 2026 eingeführt werden. Auch die Bevölkerung reagiert positiv: Eine aktuelle Forsa-Umfrage zeigt, dass 59 Prozent der Befragten die staatlich geförderte Altersvorsorge für eine gute Idee halten. Besonders jüngere Generationen sind interessiert, wobei 73 Prozent der 18- bis 29-Jährigen und 69 Prozent der 30- bis 44-Jährigen den Plan unterstützen.
Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung
Der Plan zur Sicherung einer höheren Netto-Rente durch staatlich geförderte Altersvorsorgedepots könnte eine wichtige Maßnahme gegen die zunehmende Altersarmut in Deutschland sein. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Reform in der Praxis bewährt und ob sie tatsächlich die gewünschten Effekte erzielt.
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