Postbank schließt Filialen und streicht rund 1.000 Stellen
Die Deutsche-Bank-Tochter Postbank hat angekündigt, ihr Filialnetz deutlich zu verkleinern, was den Abbau von rund 1.000 Arbeitsplätzen zur Folge haben wird. Diese Maßnahme ist Teil eines umfassenden Restrukturierungsplans, der bereits Anfang des Jahres vorgestellt wurde. Das „Handelsblatt“ berichtete, dass sich Management und Betriebsrat Anfang Juni auf einen Interessenausgleich verständigt hätten.
„Straffung des Vertriebsnetzes“
Die Postbank plant, die Zahl ihrer Filialen bis 2026 von derzeit 550 auf mindestens 320 zu reduzieren. Von den verbleibenden Standorten werden etwa 200 weiterhin Postdienstleistungen anbieten, während 120 reine Bankfilialen bleiben. Ein Sprecher der Bank betonte, dass die geplanten Einsparungen hauptsächlich kundenferne Bereiche betreffen würden. Kundenberater sollen demnach nicht abgebaut, sondern an anderer Stelle weiterbeschäftigt werden.
Neue Beratungszentren
Die Berater aus den zu schließenden Filialen sollen in anderen Filialen oder in einem der elf geplanten regionalen Beratungszentren der Postbank weiterarbeiten. In diesen Zentren werden Kunden künftig telefonisch oder per Video beraten. Bisher war dieser Service nur für Deutsche-Bank-Kunden verfügbar.
Hintergrund der Maßnahmen
Die Deutsche Bank hatte bereits im Februar angekündigt, insgesamt rund 3.500 Stellen zu streichen. Neben Einsparungen bei der Infrastruktur und der IT wurde auch eine „Straffung des Vertriebsnetzes“ angekündigt. Ein Sprecher der Deutschen Bank erklärte, dass die aktuellen Maßnahmen „im Rahmen der bekannten Personalabbau-Zahlen“ zu verstehen seien.
Auswirkungen auf Mitarbeiter und Kunden
Die Entscheidung, Filialen zu schließen und Arbeitsplätze abzubauen, wird für viele Mitarbeiter einschneidende Veränderungen mit sich bringen. Dennoch betont die Bank, dass Kundenberater nicht betroffen sein sollen und die Qualität der Beratung durch neue, moderne Beratungszentren gesichert werden soll.
Einordnung und Kritik
Die Reduzierung des Filialnetzes und der damit verbundene Stellenabbau ist ein weiterer Schritt in einer Reihe von Maßnahmen, die die Deutsche Bank in den letzten Jahren ergriffen hat, um ihre Kostenstruktur zu optimieren. Kritiker könnten argumentieren, dass diese Maßnahmen vor allem zulasten der Mitarbeiter gehen und die persönliche Kundenbetreuung weiter eingeschränkt wird.
In einer Zeit, in der viele Banken auf Digitalisierung und Kosteneffizienz setzen, stellt sich die Frage, wie sich diese Entwicklungen auf die langfristige Kundenbindung und -zufriedenheit auswirken werden. Die Postbank muss sicherstellen, dass die neuen Beratungszentren und der digitale Service den hohen Ansprüchen der Kunden gerecht werden.
Die Entscheidung der Postbank zeigt einmal mehr, dass die deutsche Bankenlandschaft vor großen Herausforderungen steht. Während politische Entscheidungsträger oft von der Notwendigkeit sprechen, die Wirtschaft zu stärken und Arbeitsplätze zu sichern, scheinen die Maßnahmen der Banken in eine andere Richtung zu gehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf den Finanzsektor und die deutsche Wirtschaft insgesamt auswirken werden.
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